Bobpilotin Martini erstmals Weltcup-Gesamtsiegerin

Calgary (dpa) - Über ein Jahrzehnt jagte Bobpilotin Cathleen Martini diesem Weltcup-Gesamtsieg nach, nun flossen Tränen der Freude. Der Weltmeisterin reichte zum Gewinn der Kristallkugel ein fünfter Rang mit Janine Tischer beim Weltcupfinale in Calgary.

Martini löste damit Seriensiegerin Sandra Kiriasis ab. Kiriasis hatte den Wettbewerb zuvor neun Mal nacheinander gewonnen. „Nach zwölf Jahren Bobfahren habe ich endlich diese große Kristallkugel, jetzt kommt ein Haken dran an diese Weltcup-Geschichte und nun kann die WM kommen“, sagte Martini.

Trotz des Erfolges war Martini aber unerwartet angesäuert. „Das Rennen wirkt noch nach, ich bin mit den Fahrten überhaupt nicht zufrieden“, schimpfte die Athletin vom SC Oberbärenburg. „Eine Generalprobe für die WM stellt man sich einfach anders vor. Ich war vielleicht zu verbissen, weil es auch von mir erwartet wurde. Jetzt brauche ich meine Lockerheit zurück“, fügte Martini hinzu.

In der Endabrechnung siegte Martini mit insgesamt 1655 Punkten. In den Jahren 2005, 2008, 2009 und 2011 hatte sie immer jeweils den zweiten Rang belegt. Auf Gesamtplatz zwei hinter Martini fuhr Anja Schneiderheinze. Die Pilotin aus Winterberg wurde in Calgary mit Lisette Thöne Zweite hinter der kanadischen Olympiasiegerin Kaillie Humphries.

„Ich bin total glücklich, denn ich wollte den zweiten Gesamtrang verteidigen. Immerhin bin ich das erste Mal als Pilotin hier und hatte nur sechs Fahrten“, sagte die ehemalige Anschieberin von Kiriasis. Ihre einstige Pilotin feierte zusammen mit Petra Lammert mit Rang drei ebenfalls eine gute WM-Generalprobe.

Bei den Männern verpasste Manuel Machata vom SC Potsdam hauchdünn seinen ersten Saisonsieg im kleinen Schlitten. Mit einer Hundertstelsekunde Rückstand landete er mit Andreas Bredau auf Rang zwei hinter Beat Hefti. Der Schweizer machte mit dem dritten Saisonsieg seinen zweiten Weltcup-Gesamterfolg im Zweierbob nach 2009 perfekt. Das Podium in Calgary komplettierte der Oberhofer Maximilian Arndt mit Anschieber Kevin Kuske. Der Viererbob-Europameister behauptete in der Endabrechnung auch seinen zweiten Rang hinter Hefti.

„Es war ein spannender Wettkampf, die eine Hundertstel haben wir sicherlich am Start liegengelassen, da war deutlich mehr drin. In der Bahn war ich auf jeden Fall der Schnellste“, sagte Machata. Nun freut er sich auf die anspruchsvolle WM-Bahn in Lake Placid. Auch Maximilian Arndt war zufrieden mit Platz drei. Damit hat er noch beste Chancen auf den Weltcup-Gesamtsieg in beiden Disziplinen. „Die Startzeit war super, doch im fahrerischen Teil hat es ein wenig geklemmt“, sagte Arndt. „Das große Ziel ist aber die WM, da wollen wir um die Medaillen und um den Sieg mitfahren.“

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