Europameisterin Jamanka Vierte Bobpilot Friedrich zur WM-Halbzeit auf Goldkurs

Königssee (dpa) - Mit zwei eindrucksvollen Fahrten hat Francesco Friedrich bei der Zweierbob-Weltmeisterschaft zur Halbzeit Kurs auf Gold genommen.

Europameisterin Jamanka Vierte: Bobpilot Friedrich zur WM-Halbzeit auf Goldkurs
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Mit Anschieber Thorsten Margis legte er in den ersten beiden von insgesamt vier Durchgängen Startbestzeiten hin und fuhr vor den beiden abschließenden Läufen an diesem Sonntag einen Vorsprung von 0,52 Sekunden vor dem Kanadier Justin Kripps heraus. Der von einer Grippe geschwächte Johannes Lochner mit Anschieber Joshua Blum ist Dritter mit 0,63 Sekunden Rückstand. Nico Walther und Eric Franke aus Oberbärenburg belegen Platz neun.

Bei der ersten WM-Entscheidung verpassten die Europameisterinnen Mariama Jamanka und Annika Drazek eine Medaille. Nach vier Läufen hatte die 26 Jahre alte Pilotin vom BRC Thüringen als Vierte 0,60 Sekunden Rückstand auf die neue Weltmeisterin Elana Meyers Taylor aus den USA. Auf Rang zwei kam die kanadische Olympiasiegerin Kaillie Humphries vor der Amerikanerin Jamie Greubel Poser.

Die WM-Vierte des Vorjahres, Stephanie Schneider aus Oberbärenburg, belegte mit Anschieberin Lisa Marie Buckwitz den achten Platz vor der Erfurterin Christin Senkel mit Ann-Christin Strack. Damit sind die deutschen Frauen erstmals seit der ersten WM-Auflage 2000 in Winterberg ohne Medaille geblieben. „Für unser junges Frauenteam war es auch ein wenig Lehrgeld“, sagte Cheftrainer René Spies.

Friedrich zeigte indes am Samstag seine ganze Klasse. „Wir haben am Material am Schlitten noch etwas verändert, haben andere Kufen draufgeschnallt und sind noch schneller gestartet. Der erste Lauf war blitzsauber, fast nahe am Optimum“, sagte der 26-Jährige.

Kein Team startete so schnell wie Friedrich mit 4,78 und 4,79 Sekunden. Nach der Niederlage beim Weltcup vor drei Wochen auf der WM-Bahn gegen Lochner war Friedrich nach dem ersten Lauf spürbar erleichtert. Nachdem er auf einer deutlich schlechteren Bahn bis auf drei Hundertstelsekunden an Lochners Bahnrekord heranfuhr, umarmte er schon im Zielauslauf seinen Anschieber und ballte freudestrahlend die Fäuste. Die Konzentration will er dennoch hochhalten: „Die lange Gerade muss man hier viermal genau treffen.“

Der angeschlagene Lochner, der nach einer Grippe über drei Kilogramm verlor und mit Vitamincocktails aufgepäppelt wurde, machte das Beste aus seiner Situation. „Ich hänge schon seit drei Wochen so rum, ich muss auf jeden Fall mit Blick auf den Vierer fit werden. Morgen greife ich noch mal an, denn das ist noch nicht das, was ich auf der Bahn kann“, sagte der 26-Jährige.

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