Arndt hinter Holcomb zur Halbzeit der Viererbob-WM

Lake Placid (dpa) - Maximilian Arndt hat in den ersten beiden Läufen der Viererbob-Weltmeisterschaft in Lake Placid eine klare Kampfansage an Olympiasieger Steven Holcomb gerichtet.

Der Europameister aus Oberhof lag zur Halbzeit nur eine Hundertstelsekunde hinter dem favorisierten Lokalmatador Holcomb, der auf seiner Heimbahn vor drei Jahren den ersten WM-Titel im großen Schlitten nach 50 Jahren für die USA holte. Auf Medaillenkurs liegt auch Titelverteidiger Manuel Machata als Dritter vor dem Russen Alexander Subkow. Francesco Friedrich startet vor den beiden Finalläufen am Sonntag von Platz acht aus.

Bereits im ersten Lauf setzte Arndt mit seiner Crew Alexander Rödiger, Kevin Kuske und Martin Putze ein Achtungszeichen. Mit 54,19 Sekunden fuhr er 15 Hundertstelsekunden schneller als Holcomb, obwohl er beim Einsteigen am Start und in Kurve 12 noch leichte Probleme hatte. Dennoch kam mit 4,99 Sekunden die zweitbeste Startzeit hinter Holcomb (4,97) heraus. Im zweiten Durchgang waren beide zeitgleich mit 4,97 Sekunden.

In der Bahn zeigte der erst 24 Jahre alte Pilot sein ganzes Talent an den Lenkseilen und hatte dank Topmaterial auch die bessere Endgeschwindigkeit mit 130,11 Stundenkilometern gegenüber Holcomb. „Die Führung war eine schöne Sache, doch es ist noch nichts passiert. Gegen Steven nach dem ersten Tag so zu liegen, macht mich glücklich. Ich ärgere mich nur etwas, dass ich im zweiten Lauf einige kleine Fehler hatte. Die hätten nicht sein müssen, dann wären wir noch in Führung“, meinte Arndt, der bei seinem erst zweiten WM-Start im großen Schlitten sehr locker wirkt.

Der Polizeimeister-Anwärter bekam im Ziel gleich ein paar freundliche Klapser von seiner erfahrenen Crew, die sich ungemein viel vorgenommen hat, nachdem sie 2009 in Lake Placid und 2010 in Vancouver mit André Lange an den Lenkseilen gegen Holcomb verloren hatte. Sportdirektor Thomas Schwab vom Bob- und Skeleton-Verband (BSD) für Deutschland war beeindruckt vom Start der Deutschen.

„Genau so muss man in die Titelkämpfe starten und sofort Druck auf die Konkurrenz ausüben. Mit Arndt und Machata sind wir voll dabei, aber auch Friedrich fährt befreit auf und kommt wie im Zweierbob-Wettbewerb wieder von hinten“, sagte Schwab.

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