Vorhang auf: Biathleten wollen Heim-Weltcup rocken

Ruhpolding (dpa) - Die Dächer in Ruhpolding sind weiß, die Sonne scheint und die Biathleten sind gut gelaunt.

Nach dem erfolgreichsten ersten Wettkampf-Drittel mit insgesamt 19 Podestplätzen wollen die deutschen Skijäger um Simon Schempp und Laura Dahlmeier auch beim Ersatz-Weltcup für Oberhof für Furore sorgen. Vor allem die Siegertypen Laura Dahlmeier und Simon Schempp sind wieder fit, haben sich viel vorgenommen.

Beim ersten von zwei Weltcups in der bayerischen Biathlon-Hochburg wird sich zeigen, ob die Skijäger ihre tolle Frühform konservieren konnten. „Mein Ziel ist es, bei den ersten Rennen nach dem Jahreswechsel dort anzuknüpfen, wo ich leistungsmäßig vor Weihnachten aufgehört habe“, sagt Schempp. Genau wie Dahlmeier hat der 27-Jährige eine Trainingspause einlegen müssen. „Seit Neujahr“, sagt der Schwabe, „bin ich wieder voll belastbar und fühle mich gesund.“ Auch Staffel-Weltmeisterin Laura Dahlmeier sagt: „Ich denke, dass ich fit an den Start gehen kann. Ich bin ganz zuversichtlich.“

Obwohl Schempp beim letzten Weltcup in Pokljuka Sprint und Verfolgung gewann, stapelt er vor dem Sprint am Freitag (ab 11.45 Uhr/ARD und Eurosport) tief. Die Favoritenrolle schiebt er Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade in die Schuhe. „Er ist momentan der perfekteste Biathlet. Es ist schwierig, ihn zu schlagen.“ Doch nur weil Schempp beim Saisonauftakt einmal patzte, führt der Franzose im Gesamtweltcup mit 53 Punkten vor dem Schwaben.

Spannend wird bei den Männern auch, ob Verfolgungs-Weltmeister Erik Lesser die WM-Norm knackt. Bisher hat er sie wie Daniel Böhm erst zur Hälfte erfüllt. Zudem hofft Arnd Peiffer, bisher zweimal Zweiter, nach überstandenem Infekt zurück zu alter Stärke zu finden. Und auch „Oldie“ Andreas Birnbacher will auf seinen Heimstrecken seine gute Form genau wie Benedikt Doll bestätigen.

Für Laura Dahlmeier wäre der Sprung auf das Podium in der ChiemgauArena eine Premiere. Auch wenn sie das Streckenprofil nicht so mag, freut sich die 22-Jährige auf die beiden Heimweltcups. „Das ist immer etwas Besonderes.“

Während Franziska Preuß wegen eines im ersten Weltcup-Block erlittenen Haarrisses fehlt, will Franziska Hildebrand wieder in den Fokus rücken. Nach ihrem ersten Weltcupsieg und fünf Top-Ten-Ergebnissen ist sie im Gesamtweltcup als Dritte beste Deutsche. Sie will ihren Heimvorteil nutzen: „Das sind meine Strecken und mein Schießstand.“

Doch Heim-Weltcup heißt auch tausende Fans, eine noch höhere Erwartungshaltung und enormer Druck. „Ein Selbstläufer wird das nicht, denn der Fokus und Druck liegen auf uns“, mahnte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig. Dennoch hofft er, „dass wir möglichst in jedem Rennen um die Podestplätze mitlaufen.“

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