Biathlon-Weltcup in Östersund Schempp nur 16.: Geht „nicht gleich optimal los“

Östersund (dpa) - Seinen Start in den Olympia-Winter hatte sich Simon Schempp ganz anders vorgestellt. „Da geht die Saison natürlich nicht gleich optimal los, weil man sich am Anfang gleich null Fehler wünscht“, sagte der Massenstart-Weltmeister.

Biathlon-Weltcup in Östersund: Schempp nur 16.: Geht „nicht gleich optimal los“
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Beim Einzel in Östersund setzte er am Donnerstagabend allerdings gleich seinen ersten Schuss daneben, wurde mit insgesamt zwei Schießfehlern über 20 Kilometer in Schweden nur 16. Etwas gequält versuchte der Schwabe, das positiv zu sehen: „Zwei Fehler im Einzel sind okay, aber bei den Bedingungen heute hätte man sich einen weniger leisten müssen.“

Im Ziel hatte der 29-Jährige allerdings 3:28,2 Minuten Rückstand auf den fehlerfreien Sieger Johannes Thingnes Bö aus Norwegen. Auch der sechsmalige Gesamtweltcupsieger Martin Fourcade aus Frankreich, der Dritter wurde, glänzte in der Loipe und lief mit zwei Patzern am Schießstand in einer Liga. Und Schempp, der sich wie bei seinem zweiten Platz zum Auftakt vor zwei Jahren nur zu gerne mit der Spitze duelliert hätte, musste anerkennen: „Es sind zwei dabei, die laufen vorneweg, der Rest ist nah zusammen. Da ist man dabei, aber sicher ist bei mir noch Luft nach oben.“

Seine Laufleistung bezeichnete der 13-malige Weltcupsieger als „okay“ obwohl 19 andere schneller waren, selbst haderte er aber mit dem Auftritt am Schießstand. „Ich glaube, der erste Fehler war knapp, die Scheibe ist noch angekippt, aber es hat dann doch nicht gereicht, dass es ein Treffer war“, sagte der Uhinger. Platz 15 hätte immerhin zur halben Qualifikationsnorm für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang gereicht. Obwohl Schempp das knapp verfehlte, resümierte er: „Ich bin ganz zufrieden.“

Schempp vergab eine Top-Platzierung beim letzten Schießen - genau wie Erik Lesser, der sogar Zweiter hätte werden können. Doch zwei Fehler beim Finale und insgesamt drei Strafminuten warfen den Olympia-Zweiten von Sotschi aus Thüringen am Ende auf Rang 17 zurück. Damit warten die deutschen Skijäger seit Michael Greis vor neun Jahren auf einen Auftaktsieg und das Gelbe Trikot. Zudem gab es erstmals seit 2011 keinen Top-Ten-Platz zum Saisoneinstand.

Bei nur noch minus fünf Grad, die Damen tags zuvor hatten mit minus zwölf Grad zu kämpfen, hinterließ Lesser bis zum letzten Anschlag den besten Eindruck am Schießstand. Der Olympia-Zweite von Sotschi feuerte regelrechte Schnellfeuereinlagen ab. Doch dann klemmte es beim ersten seiner letzten fünf Schuss und Lesser geriet aus dem Konzept. So lief er statt auf das Podium kopfschüttelnd auf die Schlussrunde. In der Loipe lieferte er als Neuntschnellster des gesamten Feldes eine starke Leistung.

Im deutschen Team war nur Johannes Kühn als Lauf-Sechster schneller, er wurde aber nach fünf Fehlern nur 47. Sprint-Weltmeister Benedikt Doll musste sich nach vier Strafminuten auf der von ihm ohnehin nicht unbedingt geliebten Strecke mit Rang 34 zufrieden geben. Arnd Peiffer (3 Fehler) lief auf Rang 29 und Philipp Nawrath (3) auf Platz 41.

Am Freitag geht es mit dem Frauen-Sprint weiter, am Samstag folgt der Männer-Sprint und zum Abschluss am Sonntag die Verfolgung. „Ich bin gut in Schuss und freue mich auf den Sprint“, sagte die frühere Langläuferin Denise Herrmann, die zuletzt im zweitklassigen IBU-Cup den Sprint gewonnen hatte.

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