Sachenbacher-Stehle: „Das Fazit fällt sehr positiv aus“

München (dpa) - In Sotschi hat Langlauf-Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle zuletzt ihren ersten Weltcup-Sieg als Biathletin geschafft. Nach dem ersten fehlerfreien Weltcup-Schießen und Platz sechs im Sprint gewann die Bayerin mit der Damen-Staffel.

„Im nächsten Winter werden die Olympischen Spiele in Sotschi stattfinden, somit ist das Ziel klar. Es wäre schön, bei meinen vierten Spielen als Biathletin an den Start zu gehen“, erklärte die 32-Jährige im Interview der Nachrichtenagentur dpa.

Bald ist Ihre erste Saison als Biathletin beendet. Haben Sie den Umstieg bereut?

Evi Sachenbacher-Stehle: „Ich habe es noch keine Sekunde bereut. Auch nicht vor dem Wochenende in Sotschi. Es fühlt sich einfach richtig an und ich habe sehr viel Spaß mit der neuen Herausforderung.“

Ausgerechnet in Sotschi haben Sie Ihre erste Top-Ten-Platzierung im Weltcup geholt. Und dann sogar mit der Staffel den ersten Sieg geschafft. War das eine Art Befreiungsschlag?

Sachenbacher-Stehle: „Für mich war es wie im Traum. Ich hätte nicht gedacht, dass ich in meiner ersten Saison schon eine Platzierung unter den Top Ten feiern darf. Dann der Sieg mit der Staffel. Ich bin sehr glücklich, dass es - wenn auch spät - in meiner ersten Saison schon so gut funktioniert.“

Wie sind Sie ansonsten mit Ihren Leistungen als Biathletin zufrieden?

Sachenbacher-Stehle: „Ich denke spätestens nach dem Wochenende in Sotschi fällt das Fazit sehr positiv aus. Im Sommer hatte ich mit einzelnen Starts im Weltcup bestenfalls geliebäugelt. Der Plan war zunächst im Deutschlandpokal Erfahrung zu sammeln, wenn es gut läuft im IBU-Cup an den Start zu gehen. Mit dem zweiten Platz in der IBU- Cup Gesamtwertung habe ich eigentlich schon einen persönlichen Erfolg gefeiert. Dass es nun auch im Weltcup zu ersten Top-Platzierungen reichte, ist natürlich ein Traum.“

Wie sehr haben sich die Abläufe beim Schießen schon verfestigt?

Sachenbacher-Stehle: „Ich habe über das gesamte Jahr sehr viel mit dem Gewehr gearbeitet. Die Abläufe schleifen sich mehr und mehr ein - natürlich gibt es immer wieder Situationen, in denen ich nachdenken muss. Aber es ist schön, die Fortschritte zu erleben. Ich lerne jeden Tag dazu.“

Hätten sie erwartet, so schnell schon relativ gut schießen zu können?

Sachenbacher-Stehle: „Erwarten konnte ich das nicht. Ich hatte von Anfang an eine gewisse Vertrautheit mit der Waffe und somit war ich sehr zuversichtlich. Dass ich seit einigen Wochen am Schießstand recht stabile Ergebnisse bringen kann ist natürlich super und die Grundlage, um eine Chance auf eine Platzierung im Vorderfeld zu haben.“

Was glauben Sie ist läuferisch mit Blick auf die kommende Saison noch möglich?

Sachenbacher-Stehle: „Die Umstellung im Hinblick auf das Laufen habe ich anfangs etwas unterschätzt. Ich brauchte doch einige Zeit, um mich an das zusätzliche Gewicht und vor allem die Pausen während des Laufens zu gewöhnen. Pausen im Langlauf, zum Beispiel im Sprint, sind trotzdem immer aktiv. Da bleibt man in Bewegung und somit baut sich vorhandenes Laktat schnell wieder ab. Hier ist es komplett anders.“

Was sind denn die Unterschiede?

Sachenbacher-Stehle: „Man kommt von der Runde und legt sich hin. Läuferisch war es oft sehr hart für mich, aber ich habe immer gekämpft und das hat sich ausgezahlt. Zuletzt hat es trotz der Höhenlage in Sotschi besser geklappt. Ich freue mich nun auf die letzten Rennen in Chanty-Mansijsk, eine kurze Pause und dann werden wir über den Sommer wieder alles dafür tun, um uns für nächsten Winter fit zu machen.“

Was haben Sie sich für den nächsten Winter vorgenommen?

Sachenbacher-Stehle: „Im nächsten Winter werden die Olympischen Spiele in Sotschi stattfinden, somit ist das Ziel klar. Es wäre schön, bei meinen vierten Spielen als Biathletin an den Start zu gehen.“

Können Sie sich vorstellen, in der Olympia-Saison auch bei den Langläuferinnen auszuhelfen?

Sachenbacher-Stehle: „Ich hatte sehr viele schöne Jahre im Langlauf. Auch wenn ich mich nun für den neuen Weg entschieden habe, würde ich vermutlich nicht absagen, wenn ich die Möglichkeit bekäme.“

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