Neuner siegt, Greis Dritter - Staffel patzt

Pokljuka (dpa) - Die deutsche Mixed-Staffel patzte beim Weltcup. Magdalena Neuner allerdings siegte zuvor im letzten Einzel-Rennen des Jahres, und auch Michael Greis kann es noch. Der dreimalige Turin-Olympiasieger erreichte beim Sprint in Pokljuka als Dritter endlich wieder das Podium.

Noch weiter vorne bei Kaiserwetter in Slowenien war Doppel-Olympiasiegerin Neuner. Trotz zweier Fehler am Schießstand war die siebenmalige Weltmeisterin über die 7,5 Kilometer nicht zu schlagen. Die 23-Jährige setzte sich vor Sprint-Olympiasiegerin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei durch. Für Magdalena Neuner war es der 20. Einzelsieg in einem Weltcup-Rennen.

Ohne die beiden pausierenden Asse ging in der Mixed-Staffel jedoch nichts. Für den Weltmeister blieb nur Platz acht. Tina Bachmann, Miriam Gössner, Alexander Wolf und Andreas Birnbacher hatten am Ende 2:31 Minuten Rückstand. Ausschlaggebend für das schwache Abschneiden waren die vier Strafrunden von Miriam Gössner in ihrem ersten Staffeleinsatz. Damen-Bundestrainer Gerald Hönig stellte sich vor das Talent, das beim Weltcup-Auftakt vor drei Wochen mit zwei zweiten Plätzen und im Sprint am Samstag mit Rang zwölf geglänzt hatte: „Sie ist zum Lernen im Weltcup“, sagte Hönig.

Neuner wunderte sich über ihre beiden Fehlschüsse im Stehend-Anschlag. „Eigentlich habe ich ein gutes Gefühl am Schießstand. Doch irgendwie ist der Knoten noch nicht geplatzt. Aber mit einem Sieg kann man zwei Fehler verschmerzen“, sagte sie und lachte fröhlich in die Fernsehkamera. „Es ist erschreckend für die Konkurrenz, wenn Magdalena Neuner mit zwei Fehlern gewinnt“, meinte die ARD-Expertin Kati Wilhelm. Die dreimalige Olympiasiegerin hatte ihre Biathlon-Karriere genau wie Martina Beck und Simone Hauswald nach den Winterspielen in Kanada beendet.

Trotz der drei prominenten Rücktritte sind die deutschen Biathletinnen vor allem läuferisch gut in Schuss - nur mit der Treffsicherheit hapert es noch. Im neuen Jahr bei den Heim-Weltcups in Oberhof und in Ruhpolding soll es noch weiter nach oben gehen. In Pokljuka schafften mit Kathrin Hitzer (8./1 Fehler) und Tina Bachmann (10./2) gleich zwei weitere Skijägerinnen den Sprung in die Top 10. „Das ist für mich so ein schönes Weihnachtsgeschenk, die Qualifikation für die WM sicher zu haben“, sagte Hitzer.

Nach dem Fehlschuss-Festival zuvor im Einzel sorgten Andreas Birnbacher (1 Fehler/Platz 12), Arnd Peiffer (1/18), Christoph Stephan (1/25) und Alexander Wolf (1/37) für ein ordentliches Herren-Ergebnis. Der Schwede Björn Ferry gewann in 27:25,9 Minuten vor Tarjei Boe. Der Norweger übernahm die Weltcup- . Dem am Schießstand fehlerfrei gebliebenen Greis fehlten zum zwölften Weltcup-Sieg in einem Einzel-Rennen nur 8,7 Sekunden. „Es war für uns das Aha-Erlebnis - er ist mit einer tadellosen Leistung auf das Podest geklettert“, sagte Herren- Bundestrainer Mark Kirchner über Greis.

Den Grundstein zum Erfolg legte der läuferisch erneut starke Greis beim Schießen. Neuner dagegen erkämpfte sich in der Loipe den Vorsprung. Sie war einmal mehr Laufbeste, knapp vor Miriam Gössner, und gewann das Sprintrennen in 23:05,2 Minuten. Auch zwei Strafrunden über je 150 Meter nach den Fehlschüssen hatten sie nicht stoppen können. Nach ihrem wegen einer Erkältung verspäteten Weltcup-Einstieg liegt sie in der Gesamtwertung auf Rang 14 und hat einen Rückstand von 188 Zählern auf Spitzenreiterin Kaisa Mäkäräinen aus Finnland.

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