Nach Weltcup-Comeback: Mama Lang mit WM-Chancen

Ruhpolding (dpa) - Die junge Mutter Kathrin Lang darf sich Hoffnung auf eine WM-Teilnahme machen. „Solche Athleten, die können innerhalb von zwei, drei Wochen einen Riesensprung machen“, sagte DSV-Sportdirektor Thomas Pfüller.

Schon in der Schwangerschaft gab es für Kathrin Lang von der erfolgreichsten Mutter im Biathlon-Zirkus gute Tipps für die Rückkehr in den Weltcup-Zirkus. „Ich habe sie gefragt, wie sie es mit dem Training gemacht hat. Sie hat mir ihre Handy-Nummer und ihre Email-Adresse gegeben, falls ich Fragen habe“, berichtete Kathrin Lang nach ihrer Weltcup-Rückkehr über ein Gespräch mit Liv Grete Poirée vor einem Jahr. 2004 gewann die Norwegerin bei der Weltmeisterschaft in Oberhof als erste Athletin überhaupt vier Titel. Töchterchen Emma, gerade ein Jahr alt, war mit der Oma in Thüringen dabei.

Sechs Monate nach der Geburt ihrer Tochter Lenia Maria ist Kathrin Lang in Ruhpolding in den Weltcup zurückgekehrt - Platz 67 im Sprint war zweitrangig. „Es ist schon ein kleines Wunder, dass es so schnell gegangen ist“, sagte sie. Nun darf die 26-Jährige sogar auf eine WM-Teilnahme hoffen. „Was sie bis zum Stehendschießen gebracht hat, auch läuferisch, das war aller Ehren wert. Und solche Athleten, die können innerhalb von zwei, drei Wochen einen Riesensprung machen“, sagte Thomas Pfüller, der Sportdirektor des Deutschen Skiverbandes.

Kathrin Lang hat sich hohe Ziele gesteckt und will bei Olympia 2014 eine Medaille. „In Sotschi möchte ich vorne mit angreifen. Da möchte ich schon einen Podestplatz erreichen. Ich habe schon gezeigt, dass ich es kann. Und da möchte ich wieder hin“, sagte sie. Dass die Mutterrolle beflügeln kann, hat nicht nur Poirée gezeigt. Snowboarderin Amelie Kober etwa hat gerade wieder einen Weltcup-Sieg geschafft. Und es gibt noch viele andere Beispiele.

Kathrin Lang hat 2008 unter ihrem Mädchennamen Hitzer zwei Weltcup-Rennen gewonnen - Magdalena Neuner war da schon Weltmeisterin. Dann kamen die Rückschläge, auch die gesundheitlichen. Aber, sagt sie, „ich weiß, wie ich damit umgehen muss. Wenn ich merke, es tut wieder leicht weh, dann muss ich halt nicht zweimal am Tag auf Skiern trainieren.“

Ohne Frage ist Kathrin Lang gereift, mit sich und der Welt im Reinen. „Früher war es so, dass man einen immer mit der Lena verglichen hat. Jetzt bin ich als Kathrin Lang da, als Biathletin und Mutter, die alles unter einen Hut kriegt und Spaß hat und gut sein kann. Und das tut mir gut“, sagte sie. Sie könne, meinte Lang, jetzt viel besser umgehen mit ihrem Talent.

Nun wird sie erst einmal Kraft-Ausdauer trainieren. „Ich denke, wenn ich noch so zwei, drei Wochen investiere, kann ich läuferisch auch noch mal einen richtig großen Schritt nach vorne machen. Es muss noch ein bisschen mehr aus den Oberschenkeln kommen.“ Für das Staffelrennen am 15. Februar in Nove Mesto käm das gerade recht.

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