Hoffnung auf Heimspiel: Skijäger wollen WM-Norm

Oberhof (dpa) - Der Druck auf die deutschen Biathleten ist vor den Heimweltcups in Oberhof und Ruhpolding groß. Das Damen-Team hat mit Ausnahme von Sabrina Buchholz die WM-Quali geschafft, aber bei den Männern sind bislang nur Michael Greis (Nesselwang) und Andreas Birnbacher (Schleching) nominiert.

„Jetzt kommen die beiden Veranstaltungen, die für uns neben den Weltmeisterschaften den größten Stellenwert im ganzen Jahr haben. Entsprechend hoch ist die allgemeine Erwartungshaltung“, sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang vor dem ersten Publikums-Renner in Oberhof.

„Das ist aber keine neue Situation für uns. Allerdings kommt in diesem Jahr erschwerend hinzu, dass wir fast nicht im Oberhofer Stadion trainieren konnten“, relativierte Männer-Disziplintrainer Mark Kirchner. Erst musste der Schnee aus der Anlage am Grenzadler geräumt werden, dann blockierten die Langläufer der Tour de Ski den Schießstand und bis Dienstag wurde die Technik in der Arena aufgebaut. „Das soll aber keine Ausrede sein. Ich erwarte, dass schon in Oberhof weitere WM-Normen hinzukommen“, forderte Kirchner. Eine Woche später geht die Skijagd in Ruhpolding weiter.

Ihm kommt es gelegen, dass am Mittwochabend das Staffelrennen den Auftakt bildet. „Im Kampf Mann gegen Mann tun wir uns derzeit ein bissel leichter als in Einzelrennen“, hat er festgestellt. Ein gutes Staffel-Ergebnis könnte zudem für Selbstvertrauen sorgen. „Es wäre toll, wenn wir mit der Staffel gleich aufs Podest laufen könnten“, meinte Greis.

Der dreimalige Olympiasieger wird als Schlussläufer des Quartetts mit den beiden Oberhofern Christoph Stephan und Alexander Wolf und deren Trainings-Kollegen Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) an den Start gehen. Andreas Birnbacher verzichtet nach seinen fast auskurierten Rückenbeschwerden auf den Einsatz. „Den Sprint am Freitag und den Massenstart am Sonntag will ich aber laufen“, erklärte er.

Hochmotiviert ist auch Lokalmatadorin Andrea Henkel, die zum 12. Mal beim Oberhofer Weltcup an den Start geht. Die vergangenen beiden Jahre konnte sie jeweils ein Rennen am Rennsteig gewinnen. „Ich freue mich immer wieder riesig auf die Oberhofer Wettkämpfe. Es ist etwas ganz Besonderes, vor den vielen deutschen Fans zu laufen“, sagte die zweimalige Olympiasiegerin und sechsmalige Weltmeisterin. In diesem Winter schaffte es die 33 Jahre alte Großbreitenbacherin aber noch nicht aufs Siegertreppchen. Das will sie in Oberhof nachholen.

Ein Platz auf dem Podest ist auch das Ziel der Doppel- Olympiasiegerin Magdalena Neuner, die den bisher einzigen Saisonsieg für das deutsche Biathlon-Team eingefahren hat. „Ich fühle mich bestens, freue mich auf die Rennen, auch wenn ich wegen der Lautstärke in Oberhof und Ruhpolding wieder meine Ohrstöpsel brauche. Aber das habe ich inzwischen fest im Griff.“

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