Gössner weckt Hoffnungen bei deutschen Biathleten

Östersund (dpa) - Die neue Hoffnungsträgerin im deutschen Biathlon heißt Miriam Gössner. Beim ersten Weltcup des WM-Winters stürmte die 20-Jährige im schwedischen Östersund gleich zweimal auf den zweiten Platz und ließ damit das krankheitsbedingte Fehlen von Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner vergessen.

„Es ist heute wieder sehr gut gelaufen“, sagte Gössner nach ihrem zweiten Husarenstreich in der Verfolgung am Sonntag. Nur die Finnin Kaisa Mäkäräinen war wie schon im Sprint zu schnell für die Langlaufspezialistin aus Garmisch-Partenkirchen.

„Das war wirklich stark von ihr“, sagte Neuner, die die ersten Rennen wegen eines Infektes hatte absagen müssen, in dieser Woche in Hochfilzen aber wieder zum Team stoßen soll. „Für mich kam das aber auch nicht sonderlich überraschend. Ich sehe ja, wie Miri im Training schießt. Sie kann es“, lobte die Wallgauerin.

Nach ihrem fehlerfreien Schießen im Sprint leistete sich Gössner im Jagdrennen über zehn Kilometer zwar insgesamt drei Fahrkarten. Mit ihrer großen Laufstärke hielt sie die Konkurrentinnen auf der Schlussrunde aber auf Distanz. „Ich habe bis zum letzten Berg versucht, nicht zu überdrehen, um am Ende noch Reserven zu haben. Als aber niemand kam, habe ich einfach volle Pulle gegeben“, sagte Gössner.

Vor dem Rennen war die Frohnatur noch nervös durch das Biathlon- Stadion von Östersund getigert, auf der Strecke blieb sie dann aber erstaunlich cool. „Wie souverän die Miri das heute gemacht hat, war schon sehr beeindruckend“, sagte Disziplin-Trainer Gerald Hönig. „Ich denke, sie hat heute eindrucksvoll bewiesen, wohin ihre Entwicklung geht“, sagte Hönig mit Blick auf die Diskussionen, ob Gössner im Langlauf oder Biathlon Karriere machen wird.

In Östersund zeigte die zweifache Biathlon-Jugendweltmeisterin, die bei den Winterspielen in Vancouver Silber noch mit der Langlauf- Staffel gewonnen hatte, dass sie auch im Biathlon das Zeug zu einer erfolgreichen Athletin hat. Verrückt machen will sich die Freundin von Biathlon-Kollege Simon Schempp nach ihrem fulminanten Saisonauftakt aber nicht. „Ich mache mir jetzt keinen Druck. Biathlon ist Biathlon, da kann es auch ganz schnell wieder schlechter laufen“, sagte Gössner. „Ich habe keine Sorge, dass sie abhebt. Die Miri ist sehr bodenständig“, meinte Hönig.

Hinter Gössner kam Tina Bachmann in der Verfolgung auf Platz 10, Andrea Henkel wurde 13., Kathrin Hitzer belegte Platz 17. Juliane Döll schob sich mit nur einem Schießfehler noch auf Rang 27, Sabrina Buchholz wurde 45.

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