Furiose Aufholjagd: Biathletinnen verpassen Sieg knapp

Ruhpolding (dpa) - Das Rennen schien abgehakt, aber dann reichte es fast noch zur Sensation: Die deutschen Biathletinnen Karolin Horchler, Miriam Gössner, Maren Hammerschmidt und Laura Dahlmeier verpassten zum Abschluss des Heim-Weltcups in Ruhpolding den ersten Staffelsieg des Winters nur knapp.

Furiose Aufholjagd: Biathletinnen verpassen Sieg knapp
Foto: dpa

Nach zwei Strafrunden von Gössner mit über zwei Minuten schon aussichtslos im Rückstand, drehten Hammerschmidt und Dahlmeier richtig auf. Am Ende musste sich Dahlmeier im Zielsprint um 1,2 Sekunden der Ukrainerin Olena Pidruschna geschlagen geben.

Rang zwei und der insgesamt 16. Podestplatz der Saison war angesichts der 300 Extrameter und insgesamt elf Nachlader dennoch ein herausragendes Ergebnis. Rang drei ging an Italien. „Wir sind mega happy. Das war wieder ein grandioser Erfolg und hat gezeigt, was im Biathlon möglich ist“, sagte Dahlmeier. Weil die Zuschauer auf der Zielgeraden ein unfaires Verhalten der Olympiasiegerin Pidruschna ausmachten, gab es - für Biathlon-Fans absolut ungewöhnlich - Buhrufe von der ausverkauften Tribüne.

„Schade, das ist ein bisschen blöd gelaufen, aber es war korrekt“, sagte die viermalige Saisonsiegerin Dahlmeier, die links neben der Ukrainerin auf das Ziel zustürmte. Pidruschna machte keinen Platz, fightete um jeden Zentimeter und kurz vor der Ziellinie gab sich Dahlmeier geschlagen. „Vielleicht hätte ich die mittlere Bahn nehmen sollen. Aber ich war kraftmäßig auch am Ende.“

Ohne die beiden geschonten Staffel-Weltmeisterinnen Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz schien ein Podestplatz schwierig zu werden. Und das schien sich nach dem starken Beginn von Horchler zu bewahrheiten. Denn Gössner bestätigte mit zwei Strafrunden im leichteren Liegendanschlag ihre bisherige magere Trefferquote von nur 72 Prozent. „Ich kann mir die Liegendfehler beim besten Willen nicht erklären“, sagte Gössner mit Tränen in den Augen.

Doch dann begann die furiose Aufholjagd. Hammerschmidt - als Elfte mit 1:48,8 Minuten Rückstand in die Loipe gegangen - brachte dank eines phänomenalen Auftritts Deutschland auf Rang zwei. „Es ging brutal gut, wir hatten auch tolle Ski“, sagte Hammerschmidt mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Dahlmeier, im Massenstart hinter Hildebrand Dritte geworden, saugte sich Meter für Meter ran und überholte vor dem entscheidenden Schießen die führende Ukrainerin. Dann musste Dahlmeier aber anders als ihre Konkurrentin einmal nachladen und ging mit einem Rückstand von neun Sekunden auf ihre letzte Runde.

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