Deutsche Biathleten hoffen auf erste Podestplätze

Östersund (dpa) - Bewahrheiten sich die Aussagen von Darja Domratschewa und Emil Hegle Svendsen, gibt es für die deutschen Biathleten auch am Wochenende nicht viel zu holen - zumindest aber nicht den Sieg.

Deutsche Biathleten hoffen auf erste Podestplätze
Foto: dpa

Denn die überlegenen Auftaktsieger, die in fast unheimlicher Manier im Einzel die Konkurrenz deklassierten, erklärten unisono: „Das ist noch nicht mein Top-Niveau.“ Doch vor dem Sprint am Samstag (ab 11.30 Uhr) und tags darauf den Verfolgungsrennen (ab 11.00 Uhr) in Östersund sind die Skijäger optimistisch. „Wir greifen wieder an. Neues Rennen, neues Glück“, sagte der frühere Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer.

Vor allem die Männer rechnen sich im Kampf um die Podestplätze etwas aus. Erik Lesser tankte mit Platz vier im Einzel über 20 Kilometer, womit er zugleich die WM-Norm schaffte, Selbstvertrauen. Besonders im Schießen spielte er seine Stärken aus. „Ich habe gesehen, dass die Form passt. Wir haben eine gute Chemie im Team, wir sind zufrieden, was wir haben und was wir können. Die Erfolge werden sich dann von ganz alleine einstellen“, sagte der Olympia-Zweite im Einzel.

Routinier Andreas Birnbacher, der sich über den IBU-Cup für Östersund qualifizierte, will mit guten Ergebnissen seinen Platz im Weltcup-Team festigen. Nach mehreren Verletzungen in der jüngeren Vergangenheit musste sich der 33-Jährige erstmals seit vielen Jahren wieder für das A-Team qualifizieren. „Wenn alles perfekt läuft, könnte ich von meinem eigenen Gefühl her Richtung Podest laufen. Der Sprint ist aber für das Podium wohl im Moment das schwierigste Rennen, weil es so viele starke Läufer gibt“, meinte der Schlechinger. „Eine sehr gute Ausgangsposition, dass man im Verfolger auf das Podest laufen kann, ist aber auf alle Fälle drin.“

Derweil setzt auch Miriam Gössner auf die kürzeste Renndistanz. „Den Sprint mag ich sowieso um einiges lieber als das Einzelrennen, und dann schauen wir mal. Ich gebe natürlich wieder mein Bestes“, sagte die 24-Jährige, die am Donnerstag bei ihrem Comeback nach langer Pause im Einzel auf Platz 68 gelaufen war.

Überbewerten wollte sie die sieben Schießfehler nicht. Das Einzelrennen mit den vier Schießeinlagen sei ohnehin nicht ihr Lieblingsrennen. „Von daher muss man das Ergebnis richtig einschätzen und an seinen Schwächen weiter arbeiten, es am Samstag besser machen und erneut angreifen“, meinte der Bayerin: „Ich komme bestimmt von Rennen zu Rennen besser rein. Es kann nur aufwärtsgehen.“

Die vorläufige Nummer eins im deutschen Team ist Franziska Hildebrand. Die 27-Jährige schaffte im Einzel als starke Sechste wie Lesser die WM-Norm. „Ich habe gesehen, dass die Form passt und ich vorne mitlaufen kann. Das macht Spaß. Es heißt jetzt wieder Attacke und alles auf Angriff“, sagte Hildebrand.

In den letzten Jahren gehörte sie nicht zu den besten Läuferinnen, hatte immer wieder Probleme mit den Schienbeinen. Sie feilte in der Vorbereitung an ihrer Lauftechnik, was sich nun auszahlt. Am Donnerstag gelang ihr die fünftbeste Laufzeit: „Hey, ihr da draußen, seht her: Ich kann auch schnell laufen“, meinte sie

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