Biathlon-Staffel ohne Glück im Oberhofer Wetter-Lotto

Oberhof (dpa) - Im Nebel, Wind- und Regenchaos von Oberhof hat die deutsche Biathlon-Staffel erstmals seit mehr als zehn Jahren das Podest verpasst.

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Ausgerechnet Schlussläufer Simon Schempp musste beim Wetter-Lotto im Thüringer Wald in die Strafrunde. Deshalb beendeten das olympische Silber-Quartett Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Schempp die 4x7,5 Kilometer mit einem Rückstand von 2:43,7 Minuten hinter Olympiasieger Russland, Weltmeister Norwegen und Frankreich nur auf Rang vier. Die Franzosen gedachten bei der Siegerehrung mit einem Schild „Je suis Charlie“ den Todesopfern beim Terroranschlag in Paris.

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Nach dem in allen Belangen denkwürdigen Weltcup-Rennen mit insgesamt zwei Strafrunden und zwölf Nachladern für das deutsche Team sagte Simon Schempp: „Als ich mich hingestellt habe, hat der Wind noch aufgefrischt und ich hatte schon nach dem Liegendanschlag richtig kalte Finger. Da habe ich mich richtig schwergetan.“ Beim Damen-Sprint am Freitag soll das Wetter noch ungemütlicher werden.

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Trotz einer 30-minütigen Startverschiebung und des einsetzenden Regens waren die 10 500 Zuschauer auf den Tribünen in Oberhof in allerbester Stimmung. Die Athleten hingegen mussten sich anpassen, sogar auf Klappscheiben wurde angeschossen. „Das ist mir in meiner Karriere auch noch nicht passiert“, sagte Startläufer Lesser. Die Trainer spurteten immer wieder die 50 Meter zur Scheibe, um das Treffer-Bild in Augenschein zu nehmen.

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Wenig später traf Lesser seine ersten fünf Schüsse und das deutsche Quartett lag sogar in Führung. Doch beim zweiten Auftritt am Schießstand reichten dem Olympia-Zweiten im Einzel drei Nachlader nicht, der Frankenhainer musste die Extrarunde laufen. „Die Handschuhe waren sacknass und ich hatte kein Gefühl im Finger“, sagte er. Lesser stellte aber fest: „Das Rennen an sich war fair für alle.“

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Das deutsche Quartett machte sich danach auf die Aufholjagd. Böhm und Peiffer führten das Team bis auf Rang zwei, weil auch die Rivalen patzten. Beim sechsten Schießen vermied Peiffer im Gegensatz zur Konkurrenz die Strafrunde. „Da war ordentlich Wind. Zum Glück habe ich gewartet, das hat sich gelohnt“, sagte er.

Der ehemalige Sprintweltmeister schaltete auf der Schlussrunde den Turbo ein und übergab als Zweiter hinter Norwegen auf Schempp. Das war wichtig, falls das Rennen abgebrochen worden wäre. Doch die Jury tat den DSV-Skijägern den Gefallen nicht. Beim letzten Schießen von Schempp fielen dann die Scheiben auch mit drei Nachladern nicht.

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