Biathletin Hildebrand Vierte bei Soukalova-Sieg

Ruhpolding (dpa) - Eigentlich war Franziska Hildebrand schon aus der Biathlon-Nationalmannschaft ausgemustert worden. Beim Weltcup in Ruhpolding war sie im Einzel-Wettkampf als Vierte beste Deutsche.

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Für Evi Sachenbacher-Stehle ist dagegen der „Weltcup dahoam“ unerwartet früh beendet. Zwei Tage nach ihrer starken Leistung beim zweiten Platz der Staffel in verpasste die 33-jährige ehemalige Langläuferin aus Reit im Winkl im Einzel-Wettkampf als 69. die Qualifikation für den Verfolgungswettkampf am Samstag. „Ich muss nachher mal schauen, ob sich der Papa doch irgendwo versteckt hat, denn bei der Staffel hat er nicht kommen dürfen. Immer, wenn er da war, war es bei mir nicht so toll“, sagte die Langlauf-Olympiasiegerin.

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Während das Ruhpolding-Abenteuer für Sachenbacher-Stehle nach den sieben Fehlschüssen, die in dem Biathlon-Klassiker gleichbedeutend mit sieben Strafminuten waren, zu Ende ging, schaffte die eigentlich schon aus der Nationalmannschaft ausgemusterte Hildebrand beim Sieg der Tschechin Gabriela Soukolova über die 15 Kilometer als Vierte ihr bestes Karriere-Ergebnis. Nun will sie noch mehr. „Am Sonntag wird wieder viermal geschossen. Und die anderen müssen ja auch erst einmal Null schießen. Da denke ich, dass es wieder ein Rennen ist, was mir ganz gut liegt. Das ist eine gute Ausgangsposition“, sagte sie.

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16 Scheiben hatte Hildebrand vor 11 000 Zuschauern in der ChiemgauArena blitzsauber abgeräumt, dann „hatte ich ein kleines bisschen Atemnot und da war der zweite Schuss im letzten Schießen der Fehler“, erklärte sie. Der Fehlschuss kostete den durchaus möglichen Sieg, denn Hildebrand lag nach den 15 Kilometern 52,8 Sekunden hinter Soukalova, die sich mit diesem Sieg bereits die kleine Kristallkugel der Weltcup-Besten sicherte. Die Tschechin verteidigte auch die Führung im Gesamtweltcup vor der in Ruhpolding zweitplatzierten Darja Domratschewa aus Weißrussland.

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Laura Dahlmeier als 14. (1:58,6 Minuten zurück/2 Strafminuten), Franziska Preuss auf Platz 16 (2:06,7/3) und die achtmalige Weltmeisterin Andrea Henkel als 17. (2:07,9/2) sorgten für ein ordentliches deutsches Mannschaftsergebnis. „Auch wenn uns ein zweiter Top-Ten-Platz noch gut getan hätte“, wie Damen-Bundestrainer Gerald Hönig befand. Froh war Andrea Henkel, die ihre Magenprobleme überwunden hat. „Es war in Ordnung. Ich habe mich rangetastet im Rennen“, meinte die 36-Jährige, die verhalten gestartet war, dann aber immer besser in Schwung kam.

Da die Rückstände für das Verfolgungsrennen über zehn Kilometer halbiert werden, haben die deutschen Skijägerinnen durchaus noch Chancen auf den so sehnlich erhofften ersten Einzel-Podestplatz im Olympia-Winter. Erstmals seit dem 22. Februar 2003 war ein Einzel-Wettkampf bei den Frauen Maßstab für das Verfolgungsrennen. Die Männer hatten letztmals im März 2007 das ungewöhnliche Doppel in Angriff nehmen müssen. Sie bestreiten ihr Einzel über 20 Kilometer am Samstag.

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