Liga-Check 17/18 VfL Wolfsburg: Gomez will wieder mehr lachen

Im Jahr eins nach der Katastrophensaison muss Wolfsburgs Stürmer ein neues Teamgefühl kreieren.

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<h2>Haben sie in Wolfsburg überhaupt noch Lust auf Fußball?

Diese Frage wird natürlich mit „Ja“ beantwortet. An die letzte Saison soll möglichst schnell ein Haken gemacht werden. Die Erleichterung nach der erfolgreichen Relegation gegen Eintracht Braunschweig war zwar groß, ein Meilenstein in der Vereinshistorie wird die knappe Rettung aber sicher nicht. Ein für das internationale Geschäft zusammengestellter Kader stürzte völlig ab und sicherte so gerade eben die Klasse. Das leitet direkt zur nächsten Frage über.

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Auf jeden Fall wurde in Wolfsburg schon einmal personell ordentlich ausgemistet. Ein Blick auf die Abgänge zeigt, dass den Wölfen zuletzt ein Leitwolf fehlte. Ricardo Rodriguez, Luis Gustavo und Diego Benaglio waren alle für eine solche Rolle vorgesehen, erfüllten sie aber nicht und sind nun weg. Gegangen sind außerdem Talent Jannes Horn und die beiden Leihspieler Borja Mayoral und Philipp Wollscheid. Aus sportlicher Sicht legte keiner der Abgänge eine gute Saison hin, aber das war beim VfL ja ohnehin schwierig.

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„Dass da was passieren musste, war klar. Sieben, acht Spieler sind neu da, das ist ein kompletter Umbruch“, sagte VfL-Aufsichtsratschef und VW-Vorstand Francisco Javier Garcia Sanz im Trainingslager in der Schweiz. Der Verein hat mal wieder viel Geld in die Hand genommen. Aus Berlin kam für die erstaunlich hohe Ablöse von 17 Millionen Euro Innenverteidiger John Anthony Brooks. Herzstück des Mittelfelds soll Ignacio Camacho (FC Malaga) werden, der über 200 Spiele in Spaniens La Liga absolviert hat. Hinzu kommen interessante junge Spieler wie ein Nany Landry Dimata (19), die allerdings erstmal ihre Bundesligatauglichkeit unter Beweis stellen müssen. Gefahndet wird noch nach einem offensiven Außenspieler. Wunschkandidat Nicolai Müller (Hamburg) bekommt keine Freigabe, im Fokus ist noch Suso vom AC Mailand. Außerdem träumen die Niedersachsen ganz aktuell von einer Ausleihe von Stürmer Anthony Martial (Manchester United). Die Erfolgsaussichten sind aber eher bescheiden. Bis zum Ende der Transferperiode Ende August wird aber sicher noch einiges passieren in Wolfsburg.

Der langjährige Co-Trainer hatte im Februar seine erste Stelle als Chefcoach bei einem größeren Verein angetreten. Der VfL blieb zwar drin, Jonker wirkte dabei aber wie die Mannschaft nur selten überzeugend. „Eines ist klar: keiner hat Lust auf eine Wiederholung des Abstiegskampfes und der Relegation“, sagte der Niederländer in einem Interview. Alleingesellschafter Volkswagen hat wieder kräftig investiert, hält sich in der offiziellen Darstellung aber noch zurück. Angesprochen auf den Umbruch sagte Aufsichtsratsboss Garcia Sanz: „Wenn wir einen einstelligen Tabellenplatz hinkriegen würden, wäre das - Stand heute - ein guter Start.“ VfL-Sportchef Olaf Rebbe vermied es bis zuletzt, ein Saisonziel zu formulieren.

Auszuschließen ist das nicht. Wenn in Wolfsburg in der vergangenen Saison überhaupt etwas Hoffnung gemacht hat, war es der erfahrene Stürmer. Der 32-Jährige war mit 16 Treffern mit Abstand der beste Torschütze des VfL und außerdem einer der wenigen Wortführer in der Mannschaft. Trotz einer Ausstiegsklausel blieb Gomez im Sommer allerdings und hat sich ein interessantes Ziel gesetzt: „Wenn wir eine Saison haben, in der wir viel lachen konnten und viel Spaß hatten, die Sonntage und Montage nicht so wehgetan haben wie in der abgelaufenen Saison, dann haben wir eine gute Saison und können happy sein“, sagte er dem Fachmagazin „Kicker“.

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