Ungarns Schwimmtrainer Kiss bleibt nun doch

Budapest (dpa) - Trotz Kritik von Weltklasseschwimmerin Katinka Hosszu will der ungarische Cheftrainer Laszlo Kiss nun doch im Amt bleiben.

„Ministerpräsident Viktor Orban hat mich ... angerufen und mich gebeten, meinen Entschluss zu überdenken, weil mich die Schwimmer bräuchten“, erklärte der 75-jährige Kiss im Nachrichtenportal nol.hu.

Hosszu hatte auf einer Pressekonferenz in Budapest die Zustände im ungarischen Schwimmverband NUSZ heftig kritisiert. Vor laufenden Kameras hatte die mehrfache Weltmeisterin und Weltrekordhalterin den Entwurf eines gut dotierten Fördervertrags zerrissen. Kiss war bei der Pressekonferenz im Publikum anwesend gewesen. Sein Angebot, mit Hosszu „verhandeln“ zu wollen, lehnte die 26-Jährige ab. Kiss erklärte tags darauf seinen Rücktritt, weil er sich öffentlich gedemütigt fühlte.

Der rechtskonservative Regierungschef Orban macht Sportangelegenheiten immer wieder zur „Chefsache“. Nach dem Rücktritt von Kiss hatte er sich in einem Rundfunk-Interview anerboten, als „Botschafter des guten Willens“ zwischen Hosszu und dem Verband zu vermitteln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort