Vom Coup zum Fed Cup: Wie bereit sind Kerber & Co?

Leipzig (dpa) - Für Angelique Kerber geht es schon am Mittwoch mit dem nächsten offiziellen Termin weiter. Vor der Fed-Cup-Partie gegen die Schweiz wird wieder Trubel rund um die Australian-Open-Siegerin herrschen.

Vom Coup zum Fed Cup: Wie bereit sind Kerber & Co?
Foto: dpa

Erst steht das Team Deutschland Rede und Antwort, danach hat der Verband für Kerber sogar eine eigene Pressekonferenz angesetzt. Nach ihrem Grand-Slam-Sieg steht die Kielerin schon wieder im Mittelpunkt. Mit dem neuen Tennis-Star soll in Leipzig mit der deutschen Auswahl der Halbfinaleinzug gelingen. Doch gegen die beiden Top-15-Spielerinnen Belinda Bencic und Timea Bacsinszky sowie Altmeisterin Martina Hingis haben Kerber und ihre Kolleginnen am Wochenende (Sat.1 Gold/ www.tennis.de) eine knifflige Erstrunden-Aufgabe zu lösen. Hinter dem deutschen Team stehen auch Fragezeichen. Eine Bestandsaufnahme:

ANGELIQUE KERBER - DER NEUE STAR

Die 28-Jährige trat oft zurückhaltend auf - nun nimmt die erste deutsche Grand-Slam-Turniersiegerin seit Steffi Graf erstmals die neue Rolle als Tennis-Star ein. Die neue Nummer zwei der Welt will den ganzen Rummel um ihre Person genießen. Zeit zum Verschnaufen bleibt ihr kaum und die Erwartungen an sie sind groß. „Wie ich das alles hier verdaue, weiß ich noch nicht“, sagt die Kielerin selbst. Bundestrainerin Barbara Rittner warnt angesichts der Strapazen: „Natürlich wird es für sie da eine schwierige Geschichte werden.“

ANDREA PETKOVIC - DIE WUNDERTÜTE

Der Einsatz für das Team kann die Darmstädterin zu überzeugenden oder gar herausragenden Auftritten motivieren. „Andrea brennt einfach unglaublich für den Fed Cup“, erklärt Rittner. Auf der großen Tennis-Tour hat Petkovic ein schwieriges Jahr hinter sich, sie dachte gar an eine längere Pause. Beim ersten Höhepunkt 2016 sorgte sie für sportliche Negativ-Schlagzeilen, die 28-Jährige scheiterte bei den Australian Open in der ersten Runde. Rittner sieht sie aber auf dem richtigen Weg: „Sie macht einen sehr stabilen Eindruck“.

ANNIKA BECK - DIE UNERFAHRENE

Im Fed Cup fehlt der 21-Jährigen die Erfahrung. Ein einziges Doppel hat die Bonnerin gespielt - der Auftritt ist drei Jahre her und ging daneben. Mit ihrem umgestellten, aggressiveren Spielstil überzeugte Beck in Melbourne, erst im Achtelfinale gegen Kerber war Endstation. Bei den Australian Open feierte sie auch einen klaren Zweisatz-Erfolg gegen die Schweizer Nummer zwei Bacsinszky. Ein Sieg, der Mut macht. „Fed Cup ist etwas anderes“, warnt Rittner.

ANNA-LENA GRÖNEFELD - DIE DOPPEL-SPEZIALISTIN

Die Nordhornerin war nicht Rittners erste Wahl. Eigentlich wollte die Teamchefin auf Julia Görges bauen. Doch die Doppel-Halbfinalistin der Australian Open musste wegen einer gereizten Patellasehne kurzfristig passen. Für Grönefeld, die im Einzel nicht mehr auf der Tour unterwegs ist, dürfte es im Fall eines Einsatzes ein Wiedersehen mit der derzeit weltbesten Doppel-Spielerin Hingis geben. In Melbourne behielt Hingis die Oberhand.

ANNA-LENA FRIEDSAM - DIE LERNENDE

Nach ihren beeindruckenden Auftritten in Melbourne schnuppert die deutsche Meisterin aus Andernach erstmals beim Fed Cup rein. Die Australian-Open-Achtelfinalistin ist aber nur Trainingsgast.

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