French Open : Viertelfinale: Kerber und die neue Freundschaft zum Sand
Paris (dpa) - Was Angelique Kerber am Jahresanfang in Australien begonnen hat, setzt sie nun fort. Die vor zwei Jahren weltbeste Tennisspielerin ist nach ihrer Krise zurück unter den Stärksten, das hat sie bei den French Open mit ihrem eindrucksvollen Einzug in das Viertelfinale schon bewiesen.
An diesem Mittwoch kommt es in Paris zur Revanche für ein Match, das vor gut vier Monaten sogar die Fußballer des FC Bayern beim Frühstück am Fernseher begeisterte.
Kerber trifft auf die Weltranglisten-Erste Simona Halep aus Rumänien, der sie in Melbourne nach einem 0:5-Rückstand, zwei abgewehrten Matchbällen und zwei eigenen Siegchancen schließlich 3:6, 6:4, 7:9 unterlag. „Das sind die Matches, die ich immer will: auf den größten Bühnen gegen die besten Spielerinnen“, sagte die 30 Jahre alte Norddeutsche selbstbewusst. Wie immer will sie versuchen, vor allem auf sich selbst zu schauen, sich nicht nur auf ihre Stärke in der Defensive zu konzentrieren, sondern auch aggressiv zu spielen. In Paris klappte das bisher vorzüglich, noch ist Kerber im Turnier ohne Satzverlust und bewies in kritischen Momenten Nervenstärke.
Ihr zweite Halbfinal-Chance im Stade Roland Garros nach 2012 hat auch wesentlich mit einer veränderten Einstellung zum roten Sand zu tun. Sie habe sich nicht unbedingt auf diesen Teil der Saison gefreut, räumte sie ein. Nach zwei Erstrunden-Niederlagen kam Kerber auch nicht unbedingt mit Freude, aber frühzeitig nach Paris. Inzwischen meint sie: „Ich denke nicht mehr zu negativ über den Sand. Wir freunden uns langsam an.“ Unter ihrem jetzigen Trainer Wim Fissette hat sie gelernt, sich besser auf der Asche zu bewegen. Das dürfte auch für das Duell mit Halep wichtig werden.