Tennis-Chef Claus Stauder wird 75

Berlin (dpa) - Während der Graf-Becker-Stich-Ära stand er an der Spitze des Deutschen Tennis Bundes und durfte die besten Jahre des mittlerweile vielgescholtenen Verbandes mitgestalten. Am Samstag wird Claus Stauder 75 Jahre alt.

Das Geschehen im DTB verfolgt er noch immer.

Zum jüngsten Streit im krisengeplagten Tennisverband mag sich Claus Stauder nicht äußern. „Mir fehlt das Hintergrundwissen, um das kommentieren und kritisch bewerten zu können“, sagte der ehemalige Chef des Deutschen Tennis Bundes über die Diskussionen um die Traditionsveranstaltung am Hamburger Rothenbaum und das Zerwürfnis zwischen seinem Nach-Nach-Nachfolger Karl-Georg Altenburg und Turnierdirektor Michael Stich.

Auch kurz vor seinem 75. Geburtstag an diesem Samstag und 14 Jahre nach seinem Ende als Verbandschef verfolgt Stauder noch immer intensiv alle Entwicklungen im DTB. Von 1985 bis 1999 führte der Bierbrauer aus Essen während der Blütezeit des deutschen Tennis den damals noch reichen und schillernden Verband, der ein großes Stadion am Hamburger Rothenbaum errichten ließ, seit Jahren aber mit Finanz-, Image- und Personalproblemen zu kämpfen hat.

Engagiert, reflektiert und stets diplomatisch spricht der vierfache Familienvater über „seinen“ DTB. „Ich verfolge das alles mit großem Interesse und aus einer gewissen Entfernung. Distanz wäre der falsche Ausdruck“, sagte Stauder in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. Bei aktuellen Themen wie dem Zoff um eine mögliche Verlegung und Belagänderung des Hamburger Turniers oder Animositäten innerhalb des Davis-Cup-Teams hält sich der promovierte Jurist auffallend zurück. Vielleicht, weil er Altenburgs Arbeit schätzt und auch schon „zwei-, dreimal um Rat gefragt wurde“.

„Ich hoffe, dass er es schafft, den DTB wieder nach oben zu bringen und habe eigentlich ein gutes Gefühl, dass es ihm gelingt, dem Verband wieder positive Schlagzeilen zu bescheren“, sagte Stauder. Da scheinen im Moment seine persönlichen Geburtstagswünsche realistischer. „Wenn es so bleibt, wie es jetzt ist, habe ich keine zusätzlichen Wünsche“, sagte der passionierte Tennisspieler.

Am Samstag feiert er abends im engsten Familienkreis, am Sonntag lädt er zu einem Frühschoppen im Tennisverein ETUF Essen, wo er noch heute mehrmals pro Woche aktiv ist. Tennis war und ist für den Markenrepräsentanten der Brauerei im Ruhrgebiet ein nicht wegzudenkender Lebensinhalt. Und auch für den DTB hat er noch eine Hoffnung: „Natürlich wünsche ich mir, es wäre so wie damals.“

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