Karriereende : Oft spektakuläres Tennis, sonst leise: Mayer tritt ab
New York (dpa) - Am Ende seiner Tennis-Karriere wirkte Florian Mayer im Reinen mit sich. Mit dem Erstrunden-Aus bei den US Open verabschiedete sich einer der unorthodoxesten, aber auch zurückhaltendsten Spieler nach mehr als anderthalb Jahrzehnten aus dem Profizirkus.
Was kommt, ist offen, der Anfang Oktober 35 Jahre alt werdende Bayreuther will jetzt erst einmal alles sacken lassen. „Es war schon ein bisschen komisch. Es wird was fehlen“, meinte Mayer nach dem 2:6, 2:6, 7:5, 4:6 gegen den favorisierten Kroaten Borna Coric, dem er bei schwülen 33 Grad noch einen Satz abnehmen konnte. Auch wegen der oft unangenehmen feuchten Hitze gehörte das Grand-Slam-Turnier in New York nicht zu den liebsten Veranstaltungen des langjährigen Davis-Cup-Spielers. Kriminell sei es, unter solchen Bedingungen zu spielen, befand er.
Schon Ende April hatte Mayer seinen Abschied angekündigt, er fühlte, dass es Zeit war, weil der Körper nicht mehr stark genug war und die jüngere Konkurrenz allmählich übermächtig wurde. Auf frustrierende Niederlagen hatte der einstige Weltranglisten-18. keine Lust mehr. „Ich fühle mich auch erleichtert“, sagte Mayer und blickte mit Stolz auf seine Karriere zurück. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Top 20 gestanden bin, mit Halle ein 500er-Turnier gewinne, dazu Viertelfinale in Wimbledon“, sagte er am Ende einer langen Reise.
30 Wochen im Jahr unterwegs zu sein, wird dem Schlaks jedoch nicht fehlen. Eine Tätigkeit als Trainer mit reduziertem Reiseprogramm kann er sich indes vorstellen. In nächster Zeit gibt es erst einmal nur kürzere Trips im engeren Familienkreis nach Lanzarote und Südtirol.