Nach Dopingsperre Maria Scharapowa kehrt zurück: „Verletzlich gefühlt“

Stuttgart (dpa) - Eine Woche vor ihrem Comeback beschäftigt sich Weltklasse-Tennisspielerin Maria Scharapowa nicht mit dem möglicherweise kühlen Empfang durch ihre Konkurrentinnen.

Nach Dopingsperre: Maria Scharapowa kehrt zurück: „Verletzlich gefühlt“
Foto: dpa

„Das ist meine geringste Sorge. Daran habe ich keinen einzigen Gedanken vergeudet“, sagte Scharapowa im Interview des Magazins „Stern“. „Ich weiß, dass ich in meinem Bereich respektiert werde. Ich sehe es, wie sie gegen mich spielen.“

Im Frühling 2016 hatte die Russin gestanden, positiv auf Meldonium getestet worden zu sein. Gerade zu Beginn sei es ihr „unglaublich schwer“ gefallen, die Dopingangelegenheit zu akzeptieren, sagte Scharapowa. „Ich habe mich sehr klein und verletzlich gefühlt.“

Ursprünglich war die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin (30) für zwei Jahre bis Ende Januar 2018 suspendiert. Die Sperre wurde dann auf 15 Monate verkürzt. Am kommenden Mittwoch wird Scharapowa erstmals seit den Australian Open 2016 wieder ein Match bestreiten. Die Veranstalter des Sandplatzturniers in Stuttgart gaben ihr eine Wildcard, was auch bei der Weltranglisten-Ersten Angelique Kerber und Bundestrainerin Barbara Rittner auf Kritik stieß. Brisant ist, dass Scharapowa zu Beginn des Turniers noch gesperrt ist und erst am Mittwoch offiziell in Erscheinung treten darf.

„Es wird nicht einfach für Maria. Beim ersten Turnier wird ein extremer Druck herrschen, daran muss sie sich erst wieder gewöhnen“, sagte die Sportliche Leiterin des Porsche Grand Prix, Anke Huber, im Interview von tennisnet.com und spox.com. „Man geht nicht nach 15 Monaten auf den Platz und spielt so, als ob nichts gewesen wäre.“

Kerber hatte die Wildcard für Scharapowa als „ein bisschen merkwürdig“ bezeichnet. Nur eine Wildcard kann damit noch an eine Deutsche vergeben werden. Bislang hat nur Titelverteidigerin Kerber ihren Platz im Hauptfeld sicher. Die für den Fed Cup nominierten Laura Siegemund, Julia Görges und Carina Witthöft verpassen die Qualifikation, weil sie parallel zum Relegationsspiel gegen die Ukraine stattfindet.

Meldonium war von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zum 1. Januar 2016 auf die Dopingliste gesetzt worden. Es handelt sich um ein Herzmedikament, das auch die Regeneration verbessern soll. Scharapowa hatte das Mittel seit Jahren genommen. Schreiben der WADA und des Internationalen Tennisverbandes ITF, dass Meldonium auf die Dopingliste gesetzt wurde, hatte die Russin Ende vergangenen Jahres nicht beachtet. Im Interview des „Stern“ kritisierte die fünfmalige Grand-Slam-Turniersiegerin die ITF. Sie sei nicht ausreichend auf die neuen Regeln hingewiesen worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort