Lisicki und Kerber stürmen in Top 16, Görges raus

New York (dpa) - Sabine Lisicki und Angelique Kerber stießen in neue Tennis-Dimensionen vor, Julia Görges lag mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden: Lisicki stürmte mit 6:0, 6:1 über die Amerikanerin Irina Falconi in ihr erstes US-Open-Achtelfinale und folgte damit Kerber.

Die Kielerin erreichte mit 6:3, 6:1 gegen Alla Kudrjawzewa aus Russland sogar erstmals in ihrer Karriere die letzten 16 eines Grand-Slam-Turniers. Zuletzt standen 1997 bei den Australian Open zwei deutsche Damen in einem Grand-Slam-Achtelfinale: Steffi Graf und Anke Huber. In New York hat sogar noch Andrea Petkovic die Chance auf das Weiterkommen.

Görges blieb dagegen mit 4:6, 6:7 (1:7) gegen die Chinesin Peng Shuai erneut an einer Drittrundenhürde hängen - und kam in diesem Jahr auch im vierten Anlauf nicht unter die letzten 16 bei einem der weltweit größten Turniere. „Irgendwann wird es schon kommen, dass ich in die zweite Woche komme. Ich habe immer gegen Top-20-Spielerinnen verloren“, sagte Görges. Auch den ersten Favoritensturz gab es: Mitfavoritin Maria Scharapowa aus Russland scheiterte mit 3:6, 6:3, 4:6 an der Italienerin Flavia Pennetta.

Lisicki muss nun gegen die an Nummer zwei gesetzte Russin Vera Swonarewa antreten, der sie in diesem Jahr bei den French Open in einem dramatischen Match unterlegen war. Bislang konnte sie Zvonareva in drei Vergleichen noch nicht bezwingen, auch bei den US Open im Vorjahr und zuletzt in Carlsbad gab es Niederlagen.

Die US-Hoffnung Falconi fertigte Lisicki auf dem Grandstand in nur 52 Minuten ab. Die Wimbledon-Halbfinalistin wirkte nach dem kampflosen Erfolg über Venus Williams ausgeruht und tatendurstig und hatte den ersten Satz gegen die 79. der Weltrangliste fix unter Dach und Fach gebracht. Mit einem Vorhandstopp verwandelte die 21-Jährige ihren ersten Matchball in der meist einseitigen Partie.

Kerber hatte 2010 das Achtelfinale bei den Australian Open und in Wimbledon noch verpasst, machte es nun aber besser. Nächste Gegnerin ist die Rumänin Monica Niculescu, derzeit die Nummer 68 der Weltrangliste. Kerber ist an Rang 92 notiert und nicht ohne Chancen. Den einzigen Vergleich gegen Niculescu verlor sie 2008 nur knapp.

„Ich war so nervös vor dem Match. Es war unglaublich. Ich habe auch nicht gut angefangen“, sagte Kerber. Nach einem 1:3-Rückstand holte sie sich das umkämpfte Spiel zur 4:3-Führung. „Ich wusste, wenn ich das Spiel mache, würde die Nervosität weggehen“, sagte die 23-Jährige. Wenig später sicherte sich Kerber mit einem gefühlvollen Rückhand-Stoppball den ersten Satz gegen die 77. der Weltrangliste. Mit einem Lob beendete Kerber nach 72 Minuten die Partie.

Görges gab eine 3:1-Führung im ersten Satz ab und leistete sich zu viele Fehler gegen die Weltranglisten-14. Peng, die darum kämpfte, erstmals ein US-Open-Achtelfinale zu erreichen. Beim Seitenwechsel nach dem 1:2 im zweiten Satz ließ sich Görges am unteren Rücken behandeln. Beim 4:5 wehrte die 21-Jährige den ersten Matchball ab. „Ich hatte Schmerzen, aber das soll keine Ausrede sein. Gegen eine so solide Spielerin darf man nicht so viele Fehler machen“, sagte sie.

Beim 5:6 hatte die Asiatin drei weitere Chancen, doch Görges stemmte sich mit aller Macht gegen das Aus und profitierte auch vom Unvermögen der Gegnerin. Insgesamt machte die Weltranglisten-22. jedoch 44 leichte Fehler und musste nach einem Ass von Peng nach 1:52 Stunden als Verliererin den Platz verlassen.

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