Kurzarbeiter Nadal: Kraft sparen für „Rafa Slam“

Melbourne (dpa) - Als Rafael Nadal seinen Kurz-Auftritt in der Rod Laver Arena beendet hatte, wollte niemand mit ihm über Tennis reden. Zu unspektakulär war der Start des Weltranglisten-Ersten in die Mission „Rafa Slam“ bei den Australian Open verlaufen.

Nach 47 Minuten war die erste Nadal-Show in Melbourne bereits wieder vorbei, weil sein brasilianischer Gegner Marcos Daniel wegen einer Knieverletzung beim Stand von 6:0 und 5:0 aufgeben musste. Und da es über das Tennis-Match nicht viel zu sagen gab, waren stattdessen die Einschätzungen des Spaniers zur Situation beim Fußball-Club Real Mallorca gefragt, an dem er als Investor beteiligt ist.

„Mallorca spielt bislang eine tolle Saison“, sagte Nadal ungeachtet der Tatsache, dass die Mallorquiner bei Atletico Madrid mit 0:3 verloren hatten. „Unser Hauptziel ist es, in der ersten Liga zu bleiben, daher sind wir auf einem guten Weg“, sagte der 24-Jährige.

Die weiteren Fragen der Journalisten nach seiner Fußballliebe strapazierten den neunfachen Grand-Slam-Turnier-Sieger dann fast mehr, als seine Premieren-Partie Down Under. Denn vom Brasilianer Daniel war von Anfang an keine Gegenwehr zu erwarten gewesen. Schon bei den ersten Ballwechseln humpelte der 32-Jährige mehr schlecht als recht über den Platz. An ein ernsthaftes Duell war nicht zu denken.

Nadal versuchte dennoch, konzentriert zu bleiben. Gerade einmal zwölf Punkte gestattete er seinem Kontrahenten, danach legte er noch eine kurze Trainingssession ein, damit sein muskulärer Körper bei kühlen Temperaturen überhaupt ein wenig ins Schwitzen kam.

Ganz unrecht dürfte dem Spanier, der in Melbourne das vierte Grand-Slam-Turnier in Serie gewinnen will, der lockere Aufgalopp allerdings nicht gewesen sein. Schließlich hatte sich der Branchenprimus in der Woche vor dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres mit einem Virus herumgeplagt, der auch seine Anreise nach Melbourne verzögert hatte. Dass er zu Beginn seiner Titelmission daher noch nicht in die Vollen gehen musste, kam dem Fitness- Fanatiker ganz gelegen.

„Ich habe mich ganz gut gefühlt“, sagte Nadal. Ob es ein Vorteil gewesen sei, dass er Kraft gespart habe? „Das weiß man nie. Das Schlimmste ist, dass Marcos sich verletzt hat. Er ist ein netter Typ und ich wünsche ihm, dass er schnell wieder gesund wird“, sagte der Gentleman Nadal - und redete dann wieder über Fußball.

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