Tennis Kohlmann zu Davis Cup in China: „Mehr oder minder Quatsch“

Zhuhai · Das deutsche Tennis-Team muss im Davis Cup in China ran - obwohl der Gastgeber gar kein Gegner ist. Das sorgt für Kritik.

Das deutsche Davis-Cup-Team hatte sich im Februar in Ungarn für die Gruppenphase qualifiziert, muss nun in China aber nicht nur auf Alexander Zverev, sondern auch auf Jan-Lennard Struff und Dominik Koepfer verzichten.

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Teamchef Michael Kohlmann hat die Kritik an der Vergabe der Davis-Cup-Gruppenphase nach China erneuert. „Ich glaube, dass die Teams, die jetzt hier sind, sich alle einig drüber sind, dass es mehr oder minder Quatsch ist, hier zu spielen“, sagte der 50-Jährige vor dem deutschen Auftakt am Dienstag (8.00 Uhr MESZ/DF1 und TennisChannel) in Zhuhai gegen die Slowakei. Chile und die USA sind die weiteren Gruppengegner. „Wir haben uns alle über unsere Reiserouten unterhalten und wie schwierig es war für einige, hier auch wirklich hinzukommen.“

Lange Anreise für US-Open-Finalisten Krawietz und Pütz

„Man kann den Chinesen und gerade dem chinesischen Tennisverband keinen Vorwurf machen, die versuchen hier wirklich das Beste und haben das auch hier, finde ich, optimal organisiert“, sagte Kohlmann. Er ergänzte mit Blick auf den Tennis-Weltverband (ITF): „Ich glaube, dass die ITF sich Fragen gefallen lassen muss. Wir haben unsere Standpunkte, glaube ich, relativ deutlich gemacht. Was dann jetzt daraus passiert, das muss man abwarten.“

Das deutsche Team tritt in China stark ersatzgeschwächt an und muss auf die Topspieler Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff verzichten. Die Doppelspezialisten Tim Pütz und Kevin Krawietz werden nach dem Erreichen des US-Open-Endspiels erst am Montagabend in China erwartet. Zudem zählen Yannick Hanfmann, Maximilian Marterer und Davis-Cup-Debütant Henri Squire zum Team. Ziel bleibt die Qualifikation für die Endrunde im November in Malaga. Die ersten beiden Teams der Gruppe kommen weiter.

Das sagt der Tennis-Weltverband

Das chinesische Team spielt nur in der dritten Liga des Davis Cups. Trotzdem erhielt der chinesische Verband mit seiner Bewerbung den Zuschlag für die Gruppenphase. Der Weltverband verwies auf dpa-Anfrage zur Kritik auf die Bedeutung des chinesischen Markts mit mehr als 20 Millionen Spielern.

„Ein Davis-Cup-Finalevent in China auszurichten, bietet die Möglichkeit, das Wachstum weiter zu steigern“, sagt ein Sprecher - ohne auf die konkreten Kritikpunkte wie die Reisestrapazen für vier nicht-asiatische Teams einzugehen.

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(dpa)