Haas und Federer mühen sich in Hamburg ins Achtelfinale

Hamburg (dpa) - Vorjahresfinalist Tommy Haas hat unter Druck die Ruhe bewahrt und sich am Hamburger Rothenbaum unter dem Jubel seiner Fans ins Achtelfinale gekämpft.

Allerdings wäre dem gebürtigen Hamburger beim ersten Auftritt in diesem Jahr in der Hansestadt eine ungewohnt hohe Fehler-Quote beinahe zum Verhängnis geworden. Unter lautstarken „Tommy, Tommy“-Anfeuerungsrufen quälte sich Haas am Mittwoch vor 7000 am Ende glücklichen Besuchern zu einem mühsamen 6:1, 4:6, 6:4 über den slowenischen Qualifikanten Blaz Kavcic.

Der 35-Jährige will bei der mit 1,23 Millionen Euro dotierten Sandplatz-Veranstaltung wie im Vorjahr ins Endspiel einziehen. Dort könnte es am Sonntag zum Traumfinale gegen seinen Schweizer Freund Roger Federer kommen. Die Nummer 5 der Weltrangliste besiegte Daniel Brands aus Deggendorf mit 3:6, 6:3, 6:2 und erreichte ebenfalls die Runde der letzten 16.

Nach seinem Happy End gegen Kavcic sagte Haas: „Letztendlich zählt nur der Sieg.“ Man habe gesehen, dass sein Gegner am Anfang nervös war. „Im zweiten Satz habe ich leichte Fehler gemacht. Es war ein hart umkämpftes Match. Mein Gegner hat gut dagegen gehalten“, ergänzte er. Am Donnerstag trifft Haas nun auf den Argentinier Carlos Berlocq. Nach einem Freilos für Haas in der ersten Runde hatten seine Fans lange warten müssen, bis sie ihren Liebling erstmals in Aktion sahen.

Umso motivierter ging die Nummer zwei der Setzliste zu Beginn zu Werke. Dem Wahl-Amerikaner gelang sofort ein Break. Bei den eigenen Aufschlagsspielen hatte er zwar zunächst einige Mühe. Dennoch holte er sich gegen den Weltranglisten-135. nach 23 Minuten diesen Satz.

Im zweiten Durchgang machte der „Oldie“ beim ersten Duell mit dem kess aufspielenden und stark aufschlagenden Slowenen viele leichte Fehler und gab den Satz ohne eigene Breakchance ab. Danach schien Haas zu alter Sicherheit zurückgefunden zu haben. Bei eigener 4:1-Führung vergab er einen Breakball und kassierte prompt das 4:4. Als es dann aber drauf ankam, blieb der Fan-Liebling cool und machte mit einem weiteren Break den wichtigen Auftaktsieg perfekt.

Federer hatte bei seinem Dreisatzsieg gegen den frech aufspielenden Brands, der seinen 26. Geburtstag feierte, überraschend viel Mühe. „Es war ein hartes Match. Brands spielt wirklich eine Riesen-Saison“, gab der Favorit zu und lobte seinen Gegner: „Es ist schwer gegen Brands den Rhythmus zu finden. Er kann gut offensiv spielen, hat einen Plan und zieht diesen gnadenlos durch.“

Erst das Break im dritten Satz zum 2:1 brachte ihn auf die Siegerstraße. Im Achtelfinale am Donnerstag trifft der Schweizer nun auf den tschechischen Qualifikanten Jan Hajek. „Es ist meist nach harten Spielen so, dass ich in der nächsten Runde wieder besser spiele“, sagte Federer.

Jan-Lennard Struff verpasste dagegen das Achtelfinale. Die Nummer 105 der Weltrangliste aus Warstein unterlag dem 74 Positionen besser platzierten Spanier Feliciano Lopez 5:7, 3:6. Der 23 Jahre alte Deutsche fand zwar mit einem Break gut ins Match und erspielte sich sogar eine 5:3-Führung, baute nach seinem vergebenen Satzball jedoch stark ab. Nach 1:29 Stunden verwandelte der Spanier seinen vierten Matchball. Er trifft nun auf den Bayreuther Florian Mayer.

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