Haas plant bis 2012 - Olympia mögliches Ziel

Basel (dpa) - Tommy Haas ist noch nicht am Ende. Zumindest bis Sommer 2012 will der deutsche Tennis-Star seine Karriere noch fortsetzen.

„Ich will im kommenden Jahr die ersten sechs Monate durchspielen, mir anschauen, wie es läuft und danach bewerten, wo ich stehe“, sagte der 33 Jahre alte Wahl-Amerikaner im Interview der „Badischen Zeitung“. Nach der ersten Hälfte der neuen Saison will er seine Situation neu evaluieren.

Sogar eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London und ein Comeback im Davis Cup schließt Haas nicht aus: „Ein Ziel könnte es sein, Olympia 2012 mitzunehmen. Oder vielleicht nochmal Davis Cup zu spielen. Mal sehen, ob ich dafür bereit bin. Wenn Form und Weltranglistenplatzierung stimmen, dann spiele ich, so lange ich kann.“ In der Weltrangliste ist die ehemalige Nummer zwei inzwischen auf Rang 212 abgerutscht - von einem Karriereende ist aber vorerst keine Rede mehr.

Der Dauerpatient sieht sich nach seinen zahlreichen Verletzungen sogar auf dem Weg der Besserung. Allein an seiner Schulter wurde er dreimal operiert. „Ich bin zufrieden, wie sich mein Körper in den vergangenen Monaten entwickelt hat“, erklärte der gebürtige Hamburger, „natürlich gibt es hier und da noch das eine oder andere Problemchen. Aber ich fühle, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Mal sehen, was noch drin ist in meiner Karriere.“

Sein letzter Turniersieg ist fast zweieinhalb Jahre her. Im Juni 2009 hatte Haas beim Rasenturnier in Halle den zwölften und bisher letzten Titel seiner Profi-Laufbahn gewonnen.

Am 21. Februar des vergangenen Jahres hatte er in Vail einen Eingriff an der rechten Hüfte über sich ergehen lassen müssen. Nach einer 14-monatigen Pause feierte er im April sein Comeback. Zwölf Turniere hat er in diesem Jahr gespielt, sechsmal war gleich in der ersten Runde Schluss. In der vergangenen Woche in Wien erreichte Haas erstmals seit 26 Monaten wieder das Viertelfinale eines ATP-Turniers. Am Mittwochabend in Basel verlor er zum Auftakt mit 3:6, 4:6 gegen den Amerikaner Andy Roddick.

„Meine gesicherte Position im Ranking läuft im April aus und ich weiß noch nicht, was ich dann machen werde“, meinte Haas, „nun werde ich nach Hause fahren, in den Fitnessraum gehen und an meiner Hüfte arbeiten, die mich immer noch plagt“.

Hat er irgendwas bereut in seiner 15-jährigen Karriere? „Im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich bereue nicht den Weg, den ich gegangen bin. Aber natürlich sage ich mir ab und zu: Hätte ich doch schon früher anders trainiert oder mehr auf gewisse Dinge geachtet. Für jemanden wie mich, der etwas verletzungsanfälliger ist als andere, wäre es sicher gut gewesen, schon in jungen Jahren einen Physiotherapeuten an der Seite zu haben“, meinte Haas.

Der Blick zurück erfüllt ihn eher mit großer Zufriedenheit, auch wenn er trotz seines Riesentalents nie ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hat und deshalb oft als „Unvollendeter“ verspottet wurde. „Die Träume, die ich als kleiner Junge hatte, sind fast alle in Erfüllung gegangen. Darauf bin ich stolz.“

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