Haas erwog Start als Amerikaner bei den US Open

New York (dpa) - Spiel, Satz und Sieg: Tommy Haas, Deutschland. So selbstverständlich wie einst ist dies nicht mehr - nicht allein wegen der mühsamen Rückkehr des einstigen Weltranglisten-Zweiten auf die Tennis-Tour nach seiner Hüftoperation.

Haas erwog vor den US Open in New York, wo dem 33-Jährigen bei seinem Lieblingsturnier mit dem Einzug in die dritte Runde sein bestes Ergebnis in diesem Jahr gelang, für die USA anzutreten.

„Das ist nur ein Anruf bei der ATP“, sagte Haas nach dem 7:6 (7:5), 6:1, 7:5 über den Kolumbianer Alejandro Falla. Die Herren-Profi-Organisatoren könnte sofort Ja sagen, denn der gebürtige Hamburger besitzt seit Januar 2010 die doppelte Staatsbürgerschaft. Seit 20 Jahren lebt Haas in den Florida, er liebt die Amerikanerin Sara Foster, seine Tochter Valentina wurde dort geboren. Bei anderen Turnieren fiel aufmerksamen Beobachtern auf, dass Haas unter dem Ländernamen USA geführt wurde.

Doch während der Vorbereitung auf das letzte Grand-Slam-Turnier der Saison mit Reisen, der Pflege seines von Operationen geplagten Körpers und Familiendingen kam es nicht zu dem Anruf bei der ATP. „Ich bin nach wie vor Deutscher und bin gern unter der deutschen Fahne“, versicherte der oft und erfolgreich im Davis Cup für sein Heimatland aktive Haas, der nach wie vor ohne amerikanischen Akzent Englisch spricht und bei den US-Fans sehr beliebt ist. Die USA stehen für ihn gleichberechtigt neben Deutschland: „Das sind meine beiden liebsten Länder auf der Erde.“ Dass er unter beiden Flaggen gleichzeitig antreten darf, hält Haas aber für unwahrscheinlich.

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