Schweizer Superstar : Federer zurück auf der Tennis-Bühne
Stuttgart (dpa) - Roger Federer weiß um die Gefahr. Ohne Spielpraxis könnte sein erster Tennis-Auftritt seit gut elf Wochen ungewohnt knifflig werden.
Sein Achtelfinale beim Rasenturnier in Stuttgart gegen den Hamburger Mischa Zverev am Mittwoch wird nach seiner selbst gewählten Pause mit Spannung erwartet. Selbst der Maestro weiß zum Auftakt der Vorbereitung auf Wimbledon nicht so genau, wo er steht. „Zuerst hatte ich das Ziel, endlich dieses Turnier zu gewinnen. Man geht euphorisch rein, dann wird man gebremst von der Auslosung, wenn man realisiert, wie gut die Gegner sind“, sagte Federer vorsichtig und erinnerte selbst an sein Erstrunden-Aus 2017 gegen Tommy Haas.
Gerade auf Gras hat der 20-fache Grand-Slam-Titelträger solch eine Zurückhaltung eigentlich nicht nötig. Die Superlative, die die Extraklasse von French-Open-Dominator Rafael Nadal auf den Sandplätzen beschreiben, passen hier zu Federer. Ende März hatte sich der Schweizer zurückgezogen und die Sandplatz-Bühne dem Spanier überlassen, um optimal für seinen Lieblingsbelag fit zu werden. In Stuttgart kehrt der Ausnahmespieler jetzt zurück.
Und auf Anhieb steht der Spitzenplatz in der Weltrangliste auf dem Spiel: Mit dem Erreichen des Finals könnte der Topstar wieder die Nummer eins werden, lediglich 100 Punkte trennen ihn von Nadal. Federer würde seine eigene Bestmarke als älteste Nummer eins der Profigeschichte vom Februar toppen. Für Federer ist das ein Anreiz, auch wenn er sagt: „Bei mir geht es um mehr als die direkten Duelle mit Nadal. Ich habe vier Kinder - das vergessen viele.“