Deutsches Trio weiter - Aus für Serena Williams

Paris (dpa) - Ein deutsches Tennis-Trio mit Oldie Tommy Haas hat am Dienstag seine Auftakthürden bei den French Open gemeistert.

Nach den überzeugenden Siegen der gesetzten Julia Görges und Florian Mayer behielt Qualifikant Haas in der Fortsetzung seiner Hängepartie gegen den Italiener Filippo Volandri die Nerven. Bei seinem rund 20-minütigen Auftritt machte er den 6:3, 0:6, 6:4, 6:4-Sieg perfekt.

Das Spiel war am Montag bei 4:2-Führung für Haas im vierten Satz wegen Dunkelheit unterbrochen worden - und der 34-Jährige behauptete das Break. Nach seinem verwandelten Matchball nach 2:44 Stunden Gesamtspielzeit ballte der Publikumsliebling die rechte Faust. „Ich war echt sehr überrascht, wie viele Deutsche hier mit Fahnen sind und mich anfeuern. Das ist immer wieder ein super Erlebnis - und deswegen mache ich's auch noch“, sagte der 112. der Weltrangliste.

Völlig überraschend ausgeschieden ist dagegen Mitfavoritin Serena Williams. Die Amerikanerin verlor gegen die Weltranglisten-111. Virginie Razzano aus Frankreich mit 6:4, 6:7 (5:7), 3:6. Die Roland-Garros-Siegerin von 2002 hatte zuletzt die WTA-Turniere in Charleston und Madrid gewonnen und war 17 Spiele in Serie auf Sand unbesiegt. Keine Blöße gaben sich dagegen die weiteren Titelaspiranten: Ohne Satzverlust blieben der sechsmalige Paris-Champion Rafael Nadal gegen Andrea Bolelli, Andy Murray gegen Tatsuma Ito und Maria Scharapowa gegen Alexandra Cadantu.

Mayer setzte sich gegen den Spanier Daniel Gimeno-Traver souverän 6:4, 6:2, 6:3 durch, Görges bezwang die aufstrebende Tschechin Lucie Hradecka mit 7:6 (7:1), 6:4. Damit sind von 15 gestarteten Deutschen acht weiter und sieben ausgeschieden. Mischa Zverev unterlag am Dienstag als einziger Deutscher mit 2:6, 7:6 (7:3), 4:6, 4:6 gegen Lokalmatador Julien Benneteau. Der Hamburger hat seit Wimbledon 2009 keine zweite Runde mehr bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht.

Der von einer Erkältung gehandicapte 28-jährige Mayer zeigte sich „sehr zufrieden, vor allem, weil es schnell ging - drei Sätze. Ich habe Kraft gespart“. Die Nummer 32 der Setzliste kam neben Michael Berrer, Cedrik-Marcel Stebe, Philipp Kohlschreiber und Haas als fünfter Herren-Vertreter des Deutschen Tennis Bundes weiter. Er will nun mit einem Sieg über den argentinischen Qualifikanten Eduardo Schwank seine erste Drittrundenteilnahme am Bois de Boulogne perfekt machen. Dort könnte es der Bayreuther bei der mit 17,226 Millionen Euro dotierten zweiten Grand-Slam-Veranstaltung des Jahres mit dem spanischen Titelverteidiger Nadal zu tun bekommen.

München-Halbfinalist Haas spielt nun gegen Sergej Stachowski. Die Nummer 84 der Tenniswelt bezwang den an Nummer 16 eingestuften ukrainischen Landsmann Alexander Dolgopolow in fünf Sätzen.

Die an 25 gesetzte Görges zeigte sich hochkonzentriert gegen die aufschlagstarke Hradecka, die beim stark besetzten Turnier in Madrid das Semifinale erreicht hatte. Nach einer umkämpften Partie verwandelte Fed-Cup-Spielerin Görges nach 1:47 Stunden mit einem Stopp ihren zweiten Matchball. „Das war eine sehr gute erste Runde von Jule“, lobte Bundestrainerin Barbara Rittner. „In wichtigen Momenten hat sie gut gespielt. Sie hat die schwere Auslosung gelöst.“

Nun wartet auf die 23 Jahre alte Australian-Open-Achtelfinalistin bei dem wichtigsten Sandplatzturnier der Welt eine weitere lösbare Aufgabe: die britische Qualifikantin Heather Watson. Von den fünf deutschen Damen schaffte die Norddeutsche als dritte den Sprung unter die besten 64 - nach Angelique Kerber und Dinah Pfizenmaier. Mona Barthel und Sabine Lisicki mussten am Montag ihre Koffer packen.

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