Becker hat Verständnis für Haas - DTB-Damen stark

New York (dpa) - Die härteste Gegnerin droht den US Open schon vor dem ersten Aufschlag der Tennisprofis am Montag: Hurrikan „Irene“ könnte die Vorbereitungen auf das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres am Wochenende in New York zum Erliegen bringen.

Nach der Unwetterwarnung von Bürgermeister Michael Bloomberg sagten die Organisatoren am Freitag in Absprache mit den Behörden bereits den für Samstag geplanten traditionellen „Arthur Ashe Kids Day“ ab, bei dem sonst Tennis- und Showstars tausende Familien anlocken.

Auch der Wahl-Amerikaner Tommy Haas ist in Flushing Meadow seit Jahren sehr beliebt, umso mehr würde er nach nur zwei Siegen seit seinem Comeback gern noch einmal auftrumpfen. „Ich kann Tommy verstehen“, meinte Boris Becker. „Nach langer Verletzungspause möchte er nicht auf dem OP-Tisch aufhören, sondern auf dem Tennisplatz“, sagte der US-Open-Champion von 1989 der Nachrichtenagentur dpa.

Seit der Rückkehr nach 15 Monaten Pause wegen einer Hüftoperation fällt Haas das Gewinnen jedoch schwer. Der 33-Jährige, einst die Nummer zwei der Welt und nach Eingriffen an der Schulter noch einmal unter die besten Zehn zurückgekehrt, ist in der Weltrangliste derzeit nur noch an Position 477 notiert.

Der dreimalige Wimbledonsieger Becker wollte Haas allerdings nicht zum Aufhören raten. „Das gehört sich nicht“, erklärte Becker, fügte aber hinzu: „Ich glaube, er ist klug genug, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, wann es genug ist. Ich wäre nicht überrascht, wenn er für sich persönlich nach den US Open ein kleines Fazit zieht.“ Laut Haas-Manager Lars Schriewer könnte es am Jahresende so weit sein.

Weder Wetter noch Gegnerinnen bereiteten bis zum Freitag Sabine Lisicki und Angelique Kerber beim WTA-Turnier in Dallas Sorgen. Wimbledon-Halbfinalistin Lisicki aus Berlin fegte Alberta Brianti aus Italien mit 6:1, 6:2 vom Platz, Kerber tat das Gleiche mit 6:0, 6:1 gegen Johanna Larsson aus Schweden. Lisicki sollte nun auf Katerina Bondarenko aus der Ukraine treffen, deren Schwester Alona ist dann erste US-Open-Gegnerin, bevor in New York dann Venus Williams warten könnte.

„Ich finde die Auslosung durchweg sehr, sehr schwer, allen voran für Sabine“, meinte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner mit Blick auf die sechs deutschen Damen im Hauptfeld und mögliche Gegnerinnen in späteren Runden. Auch der deutsche Erstrunden-Vergleich zwischen Julia Görges und Kristina Barrois behagt Rittner nicht. „Ich hätte was Schöneres erwartet“, meinte sie.

Die an Nummer zehn gesetzte Andrea Petkovic erhielt am Donnerstagabend eine Qualifikantin zugelost, doch mehr beschäftigt sie derzeit ihr rechtes Knie. Petkovic lässt weiterhin den Einriss im Meniskus behandeln, den sie vor einer Woche in Cincinnati erlitten hatte. „Sie muss versuchen, die Schwellung aus dem Knie zu kriegen. Ich mache mir natürlich große Sorgen - ich hoffe, sie wird gut und vorsichtig beraten“, sagte Rittner, die schon vor ihrer Anreise am Samstag regelmäßigen Kontakt zur deutschen Nummer eins hielt.

Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen nahm zufrieden zur Kenntnis, dass seinen Schützlingen die großen Namen zunächst erspart bleiben. Becker traut zumindest Philipp Kohlschreiber und Philipp Petzschner zu, die zweite Turnierwoche zu erreichen.

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