Tennis-Highlight in London : ATP-Finals: Deutschlands Warten seit Schüttler
London (dpa) - Alexander Zverev beendet eine lange Wartezeit. Vor seinem ersten Auftritt bei den ATP Finals am Sonntag in London spielte letztmals 2003 ein Deutscher bei dem Saisonfinale der Tennisweltspitze: Rainer Schüttler war damals in Houston dabei.
Zwei Deutsche schafften es davor sogar, den Titel bei dem Elitetreffen zu gewinnen. Der Tennis-Boom um Boris Becker brachte das Turnier sogar für ein Jahrzehnt nach Deutschland. Ein Blick auf die deutsche Final-Historie:
DER LETZTE: Schüttler spielte 2003 vor dem texanischen Publikum in Houston groß auf und besiegte in der Gruppenphase den US-Amerikaner Andy Roddick. Im Halbfinale verlor er knapp gegen Andre Agassi. „Dabei zu sein, das war ein Traum und ist mit Sicherheit für jeden Tennisspieler ein Traum“, sagt Schüttler, der 2003 das Finale der Australian Open erreicht hatte. „Es ist für einen selber ein besonderer Moment, wenn man mit den acht Besten spielt und der Weltmeister gekrönt wird.“ Agassi unterlag im Endspiel Roger Federer, der damals zum ersten Mal ATP-Finals-Champion wurde, danach weitere fünf Titel holte und jetzt in der Gruppenphase gegen Zverev spielt. Schüttler, der inzwischen 41 Jahre alte Korbacher, blieb bis 2012 Tennisprofi, zu den Finals schaffte er es aber nicht erneut.
LETZTMALS IN DEUTSCHLAND: 1999 verlor Agassi das bislang letzte Endspiel auf deutschem Boden: Sein Landsmann Pete Sampras setzte sich in Hannover durch, wo die Finals seit 1996 stattgefunden hatten. Zuvor spielten die acht Besten zum Saisonabschluss seit 1990 in Frankfurt. In der niedersächsischen Landeshauptstadt ging 1999 auch ein Deutscher an den Start: Der damals 22 Jahre alte Nicolas Kiefer schaffte es auf heimischem Boden in das Halbfinale, das er aber gegen Sampras verlor. Es blieb sein einziger Auftritt bei den ATP-Finals.