Segler in vorolympischer Saison selbstbewusst

Hamburg (dpa) - Beim ersten europäischen Weltcup 2011 vor Palma de Mallorca weckt die Flotte des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) neue Hoffnung.

49 Kadersportler sind mit Rückenwind und finanzieller Unterstützung des Audi Sailing Team Germany im Feld von mehr als 1000 Seglern aus 53 Nationen angetreten, um die Weltspitze zu attackieren. Das Team will sich nach der medaillenlosen Olympia-Regatta 2004 in Athen und nur einmal Bronze vor drei Jahren in China vor den Spielen 2012 in England neuen Respekt verschaffen.

Zum Auftakt beeindruckten die 49er-Segler Erik Heil/Thomas Ploessel (Berlin/Kiel) und Lasersegler Simon Grotelüschen aus Lübeck mit zweiten Plätzen. Auch Toni Wilhelm knüpfte nahtlos an seine herausragenden Leistungen in 2010 an und belegt nach zwei Rennen Platz drei im Feld der RS:X-Surfer. Der stille 28-Jährige, der bei den Spielen 2000 so bitter enttäuscht über seinen 30. Platz war, will eine zweite olympische Chance.

Für Amelie Lux wären es sogar die dritten Olympischen Spiele. „Das Mädchen mit der Silbermedaille“ war vor elf Jahren in Sydney Hauptdarstellerin in einem Sommermärchen. Lux ist seit fünf Monaten Mutter einer Tochter. Ihr Lebensgefährte und die kleine Lani begleiten Lux in dieser Saison zu allen wichtigen Regatten. Ziel der 34 Jahre alten Sportsoldatin ist die Qualifikation für Olympia. „Noch bin ich körperlich nicht ganz da, wo ich sein möchte, aber mit endlich ein paar Kilo mehr als sonst fühle ich mich schon wieder kräftig und gut“, sagt Leichtgewicht Lux, die früher um jedes Kilo mehr kämpfen musste, das ihr die Schwangerschaft nun beschert hat.

Bis zur ersten von drei Ausscheidungsregatten im nationalen Kampf um die Olympia-Fahrkarte Anfang Juni vor Weymouth muss Lux fit sein, denn in der zwölf Jahre jüngeren Moana Delle hat sie eine ihr zurzeit überlegene Konkurrentin. Teil zwei und drei der Ausscheidung finden für alle zehn olympischen Disziplinen zur Kieler Woche Ende Juni und zur WM im Dezember vor Perth statt.

Besonders spannend dürfte der Kampf im Starboot verlaufen: Mit den Europameistern Johannes Polgar/Markus Koy (Hamburg), Robert Stanjek/Frithjof Kleen (Berlin), Alex Schlonski/Matthias Bohn (Rostock) und Johannes Babendererde/Timo Jacobs (Lübeck) segeln vier Teams auf Weltklasseniveau um nur eine Fahrkarte.

National unangefochten sind dagegen Silke Hahlbrock und ihr Hamburger Match-Race-Team. Die Europameisterin verfolgt ihr großes Ziel trotz einiger Rückschläge in 2011 kompromisslos: „Wir wollen bei den Olympischen Spielen Gold gewinnen.“ Die Zeiten, in denen sich deutsche Segler mit Top-Ten-Plätzen zufriedengaben, scheinen vorbei.

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