Segel-Spektakel : America's-Cup-Chef: „Kiwis haben das bessere Paket“
Hamilton (dpa) - Beim Segel-Klassiker America's Cup steht ein Wachwechsel bevor: Neuseeland startet am Samstag vor Bermuda als Top-Favorit in die Fortsetzung des 35. Duells um die wichtigste Trophäe des Segelsports.
Die Kiwis liegen gegen Pokalverteidiger USA (Oracle Team) mit 3:0 in Führung. Wer zuerst sieben Punkte hat, gewinnt die Silberkanne. Bei optimalem Verlauf könnte das für das Team New Zealand schon am Sonntagabend der Fall sein. In ihrer Heimat werden die Neuseeländer mit ihrem 26 Jahre alten Steuermann-Talent Peter Burling, genannt Pistolen-Pete, schon jetzt gefeiert.
„Die Kiwis haben das bessere Paket“, erklärt America's-Cup-Chef Russell Coutts. Als Grund für die bisherige Dominanz seiner Landsleute nennt der 55-Jährige „die Innovationskultur der Neuseeländer“. Beispielhaft seien die Radfahrer, die auf dem neuseeländischen Katamaran „Aotearoa“ mit ihren Beinen Pedale bewegen und so die Hydrauliksysteme antreiben. Die Amerikaner setzen auf die herkömmlichen Grinder mit Armkurbeln.
„Es hat über viele Jahre Management-, Design- und Seglerwechsel im Team der Kiwis gegeben. Doch eines ist immer geblieben: diese Innovationskultur“, sagt Coutts. Der 55 Jahre alte Neuseeländer hatte 1995 und 2000 als Steuermann zu den ersten beiden Cup-Erfolgen seines Landes beigetragen, bevor er zum Schweizer Team Alinghi und später zu den Amerikanern gewechselt war. Fünf Cup-Triumphe und 14 Einzelsiege gehen auf sein Konto. Heute prägt er als CEO den America's Cup inhaltlich im Auftrag des Software-Milliardärs Larry Ellison.