Schwimm-Olympiasieger Thorpe denkt an Comeback

Sydney (dpa) - Schwimm-Ikone Ian Thorpe trainiert vier Jahre nach seinem Rücktritt wieder und schließt ein Comeback bei den Olympischen Spielen 2012 nicht aus.

Der 28-jährige Australier liebäugele mit einem Platz in der 4 x 100-Meter-Freistilstaffel, berichtete die Zeitung „Sunday Telegraph“. „Ich habe eigentlich nie richtig aufgehört zu schwimmen, aber jetzt tue ich mehr, und es gefällt mir, wieder in Form zu kommen“, sagte Thorpe. Der fünffache Olympiasieger und elffache Weltmeister war im November 2006 überraschend zurückgetreten - nur ein knappes halbes Jahr vor der Heim-WM in Melbourne.

„Er hat sich noch nicht offiziell angemeldet“, sagte sein Manager David Flascas der Zeitung. Thorpe müsste sich bis spätestens etwa Ende März endgültig zu einem Comeback durchringen, da er nach Anmeldung an das australische Anti-Doping-Programm erst neun Monate später wieder an Wettkämpfen teilnehmen könnte. Die australischen Ausscheidungsrennen für London finden im Februar oder März 2012 statt.

Wie ernsthaft ein mögliches Comeback von „Thorpedo“ Thorpe wäre, bleibt zunächst offen. „Man soll nie nie sagen“, sagte Flascas, „es ist noch ein weiter Weg nach London“. Noch im Mai hatte Thorpe einen Zeitungsbericht über ein mögliches Comeback dementiert.

Vor der Ära von US-Star Michael Phelps war der Australier mit 13 Weltrekorden der weltweit dominierende Schwimmer. Paul Biedermann (Halle/Saale) hatte bei seinem WM-Titel 2009 in Rom über 400 Meter Freistil Thorpes letzte Weltbestmarke gelöscht. Im vergangenen Jahr hatte Thorpe finanzielle Probleme eingeräumt - seine Anlagen waren von der weltweiten Finanzkrise betroffen.

Während der WM 2007 in Melbourne erschien der Rücktritt des jetzigen Psychologie-Studenten mit den auffallend großen Füßen in einem anderen Licht. Wie die französische Sport-Tageszeitung „L'Equipe“ damals berichtete, waren bei einer Trainingskontrolle im Mai 2006 erhöhte Testosteron- und Wachstumshormon-Werte festgestellt worden. Thorpe bestritt die Vorwürfe vehement und wurde Ende August 2007 von der australischen Anti-Doping-Agentur Asada von dem Verdacht freigesprochen.

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