Schweinsteiger gibt Kritikern die richtige Antwort

Lehmann strahlt viel Sicherheit aus. Podolski offensiv stark. Lahm ist dem Team eine Stütze.

Jens Lehmann: Strahlte totale Sicherheit aus, was bei aller Kritik an ihm und der Bedeutung des Spiels nicht leicht ist. Beim 1:2 wehrte er den Schuss von Ronaldo bravourös ab, beim Nachschuss von Gomes chancenlos - wie auch beim 2:3.

Philipp Lahm: Bissig, zweikampfstark, zuverlässig. Lahm ist diesem Team eine echte Stütze und bei dieser EM über die gesamte Distanz der beste Deutsche.

Per Mertesacker: Zunächst stark, dann wurde es schwerer, weil die Disziplin im Mittelfeld nachgelassen hat. Beim Anschlusstreffer der Portugiesen musste er rechts rausrücken, stand dabei aber schlecht gegen Ronaldo. Auch beim 2:3 unglücklich.

Christoph Metzelder: Zu Beginn ungewohnt offensiv, als wollte er es allen zeigen. In der Abwehr aber weiter mit zu vielen Problemen. Ist oft zu zögerlich, wenn sein kompromissloses Eingreifen gefragt ist.

Arne Friedrich: Klärte in der 19.Minute in höchster Not gegen Cristiano Ronaldo. Danach nicht immer souverän auf der rechten Seite. Bei beiden Gegentreffern in der Defensive nicht zu sehen.

Thomas Hitzlsperger: Begann das Spiel mit zwei Fernschüssen. Spielte an der Seite von Simon Rolfes die bestimmendere Rolle. Man ahnte es schon vorher: Wenn man ihn braucht, ist auf Hitzlsperger Verlass. Ausgewechselt, weil sich Flick von Borowski größere Konterstärke versprach.

Simon Rolfes: Unauffällig, aber laufstark. Stopfte viele Löcher. Guter Einstand.

Bastian Schweinsteiger: Hielt alles, was man sich vor diesem Spiel von ihm versprach. Tolle Körpersprache, aggressiv und ideenreich. Sein Tor war ein reiner Willensakt, als er sich mit vollem Tempo von Paulo Ferreira löste. Eines der schönsten Turniertore. Bereitete auch die Kopfballtreffer von Miroslav Klose und Michael Ballack mit scharf geschossenen Freistößen vor.

Michael Ballack: Lief so viel wie kein anderer auf dem Platz. Die Absicherung von zwei Sechsern tat seinem Spiel gut. Ballack leitete das 1:0 mit einem Doppelpass mit Podolski mit ein, sorgte danach für Ordnung. Typisch, dass er zum 3:1 traf, als die Portugiesen auszugleichen drohten. Seine beste Leistung bislang.

Lukas Podolski: Taktisch gesehen war Podolski vor der Pause der Schwachpunkt der deutschen Elf. Ließ die Gegenspieler aus seiner Spielzone zu oft unbeachtet laufen. Spielte aber offensiv so, dass man es ihm verzeiht: Die Vorarbeit zum 1:0 auf seinen Kumpel Schweinsteiger war etwas für das Lehrbuch. Und für das Herz: Poldi und Schweini sind wieder vereint.

Miroslav Klose: Dieses Tor hatte er nötig. Dass er es mit einer Mischung aus Kopf und Schulter gemacht hat - geschenkt. Klose ist längst nicht der Alte, das spürt man in jeder Sekunde. Aber man spürte auch, dass er seinen Sturmpartner Mario Gomez zu keiner Sekunde vermisste.

Tim Borowski: Fügte sich nahtlos ein, als er für Hitzlsperger kam.

Clemens Fritz: Etwas unbeholfen beim 2:3, als er die Flanke nicht unterbinden konnte.

Marcell Jansen: Half noch vier Minuten mit, den Sieg zu verteidigen.

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