Ringen: Keine Finalteilnahme zur WM-Halbzeit

Budapest (dpa) - Die Kämpfe sind dank der Regeländerungen attraktiver geworden, doch die deutschen Teilnehmer haben sich bei der Ringer-Weltmeisterschaft bislang nicht in Szene setzen können.

Die Leipzigerin Nicole Hauptmann ist am vierten Wettkampftag als neunte von insgesamt 17 Startern nach ihrer Auftaktniederlage ausgeschieden. Gegen die Türkin Bediha Gün unterlag die Sächsin vorzeitig mit 0:8. Da ihre Bezwingerin eine Runde später gegen die ungarische Lokalmatadorin Emese Barka verlor, konnte Hauptmann auch in der Hoffnungsrunde nicht weiterkämpfen. Die Gewichtsklassen bis 59 und 63 Kilogramm ließ der Deutsche Ringer-Bund (DRB) unbesetzt.

„Das war nicht viel“, bilanzierte DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis die bisherigen Ergebnisse der deutschen Ringer-Frauen, nachdem schon Jaqueline Schellin (48 kg/TV Mühlacker) und Nina Hemmer (51 kg/AC Ückerath) nach ihren Auftaktbegegnungen scheiterten.

Zuvor blieben auch die Freistil-Männer ohne Finaleinzug. „Freistil hat nicht enttäuscht, wir wollten mit einem Ringer unter die besten sieben der Welt kommen, zwei sind es am Ende geworden. Bei Marcel Ewald, aber auch Gabriel Seregeliy habe ich auch den bereits erwähnten 'kleinen' Anschluss zur Weltspitze gesehen“, zog DRB-Präsident Manfred Werner eine Halbzeit-Bilanz. Die Niederlagen der Frauen waren für ihn „eher eine Kopfsache, Jaqueline Schellin muss das 5:0 einfach besser verwalten und kann mit einem Sieg sehr weit kommen und Nina Hemmer schafft es in fünf Minuten nicht, den 2:3-Rückstand noch zu drehen, bei Nicole Hauptmann waren die Erwartungen allerdings nicht allzu hoch“.

Positiv bewertet der Verbandspräsident die Regeländerungen des Weltverbandes FILA. Ab sofort wird 2 x 3 Minuten gekämpft und die Runden werden nicht einzeln gewertet, sondern alle Punkte addiert. Bei Punktgleichheit zählt die höchste Wertung, sind auch diese gleich, die Anzahl der Verwarnungen. Im Freistil gibt es bei der zweiten Ermahnung eine Verwarnung. Dann muss er innerhalb der nächsten 30 Sekunden einen Punkt erzielen. Kann er das nicht, bekommt sein Gegner einen Punkt. Im griechisch-römischen Stil (keine Beinangriffe) gibt es die Verwarnung und den Punkt sofort.

„Ringen ist damit attraktiver, offensiver geworden. Wir haben jetzt hohe Punktstände zu verzeichnen, die Veränderungen des Regelwerkes waren damit zweifellos gut für das Ringen“, sagte Zamanduridis. Der ehemalige Kampfrichter Werner sieht eine Attraktivitätssteigerung: „Das neue Regelwerk ist eine Belebung für das Ringen, im Freistil sind auch die Verwarnungskriterien übersichtlicher geworden. Im griechisch-römischen Stil muss man das erst einmal abwarten. Aber es hängt viel von den Kampfrichtern ab, wie sie gerade diese Verwarnungskriterien umsetzen. In kürzester Zeit wurde hier sehr viel erreicht.“

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