Reiterverband lehnt „Blood Rule“ in der Dressur ab

Warendorf (dpa) - Nach heftigen Diskussionen und internen Protesten wird die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) der sogenannten „Blood Rule“ in der Dressur nicht zustimmen. Die umstrittene Regeländerung betrifft Pferde, die im Wettbewerb am Maul, an den Beinen oder anderen Körperstellen bluten.

Sie sollen bei Olympischen Spielen und internationalen Meisterschaften unter bestimmten Umständen und nach einer tierärztlicher Inspektion weiter reiten dürfen. Der Weltverband FEI will Mitte November bei der Generalversammlung in Rio de Janeiro über den Passus entscheiden. „Wir haben die Reaktion unserer Sportler, Richter, Tierärzte und Mitglieder auf die sogenannte Blood Rule falsch eingeschätzt“, teilte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach in einer Erklärung mit. Ursprünglich wollte der deutsche Verband der Ausnahmeregelung zustimmen. Sie wird von den Niederlanden forciert, nachdem die niederländische Reiterin Adelinde Cornelissen bei der WM 2010 in den USA disqualifiziert werden musste, weil aus dem Maul ihres Pferdes Parzifal Blut tropfte. Es hatte auf die Zunge gebissen.

„Natürlich will niemand ein verletztes Pferd im Wettbewerb sehen, darüber sind sich alle einig. Dennoch stand der Vorwurf im Raum, dass der Verband den Tierschutz auf Championaten weniger achtet als im normalen nationalen und internationalen Turniersport. Dass dieser Eindruck entstanden ist, bedauern wir sehr“, heißt es in der FN-Mitteilung.

Gegen die geplante Ausnahmeregelung für Olympia hatten u.a. Turnierrichter, Tierärzte, Ausbilder und Sportler interveniert.

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