Rath und Totilas siegen mit Rekordergebnis

Balve (dpa) - Bescheidene Kulisse, aber Rekordergebnis: Mit 81,021 Prozentpunkten haben Matthias Rath und Totilas bei den deutschen Dressur-Meisterschaften in Balve den Grand Prix gewonnen.

„Ich bin wesentlich zufriedener als bei den Turnieren in München und Wiesbaden“, kommentierte der Reiter aus Kronberg im Taunus seinen fünften Prüfungsritt mit dem teuersten Dressurpferd der Welt, den rund 500 Zuschauer in Balve verfolgten.

Rund dreimal soviele Zuschauer sahen anschließend die erste Wertungsprüfung bei den Springreitern, die Lars Nieberg gewann. In den beiden ersten von insgesamt vier Runden setzte sich der 47-Jährige aus Homberg/Ohm mit Galippo durch. Ebenfalls fehlerfrei blieb Christian Ahlmann (Marl) mit Lorenzo, der vor den beiden Runde am Sonntag ebenso gute Chance auf den Titel besitzt wie Nieberg. Auf Rang drei folgt Janne-Friederike Meyer aus Schenefeld, die mit Lambrasco wegen Zeitüberschreitung 0,25 Strafpunkte erhielt.

„Langsam normalisiert es sich wieder“, sagte die zweitplatzierte Isabell Werth zum enttäuschenden Publikumszuspruch während der Dressur. Die erfolgreichste Reiterin der Welt war dafür aber mit der Vorstellung ihres Pferdes El Santo „sehr, sehr zufrieden“. Für den Ritt mit dem zehnjährigen Wallach erhielt die Reiterin aus Rheinberg 79,574 Prozentpunkte. Auf Platz drei kam Christoph Koschel aus Hagen bei Osnabrück mit Donnperignon (76,638). Die hoch gehandelte Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) hatte wegen einer Erkrankung abgesagt.

Nach dem verpatzten Ritt vor einer Woche in Wiesbaden war Rath erleichtert, dass es dieses Mal im Grand Prix besser lief. „Es ist erst das dritte Turnier, er zeigt immer neue Seiten“, sagte der 26-Jährige, der mit Totilas Patzer bei den Einerwechseln und auf der Schlussbahn hatte. Zufrieden war er auch mit der Bewertung der Richter, denn solch ein hohes Ergebnis gab es bisher noch nie bei einem Grand Prix bei nationalen Titelkämpfen. Und für Rath war es im dritten Grand Prix mit dem Pferd, das mit dem Niederländer Edward Gal dreimal Weltmeister wurde, natürlich auch das beste Ergebnis.

„Die Fehler gehen auf meine Kappe“, sagte Rath: „Wenn der Reiter vernünftig reitet, dann macht er keine Fehler.“ Der 26-Jährige erwartet noch Steigerungsmöglichkeiten am Samstag im Special und am Sonntag in der Kür, wenn es um die beiden Dressur-Titel geht.

„Für einen Freitag sind das unheimlich viele Zuschauer“, sagte Rath zu der nicht einmal zur Hälfte gefüllten Tribüne, die eigens für den Totilas-Auftritt auf 2500 Plätze ausgebaut worden war. „Man kann nicht erwarten, dass das Haus jetzt jedes Mal ausverkauft ist“, sagte Werth. Am Samstag und Sonntag rechnen die Veranstalter nun mit einem voll besetzten Dressurstadion.

Bei der parallel ausgetragenen Meisterschaft der Springreiterinnen gewann die in der Schweiz lebende Susanne Behring mit Nesquik die erste Teilprüfung. Sie siegte nach einem fehlerfreien Ritt in 80,83 Sekunden vor Kathrin Müller (Arnsberg) mit Shakespeare (81,15) und Judith Emmers (Marl) mit Papillon (82,22). Die Entscheidung fällt in den zwei Umläufen am Samstag.

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