Nielsen gewinnt ersten deutschen Meister-Titel

Balve (dpa) - Im Hause des Pferdezüchters Paul Sprehe gibt es derzeit jede Menge Gründe zu feiern. Sechs Tage vor ihrer Hochzeit gewann sein Tochter Kristina Sprehe in Balve die deutsche Dressur-Meisterschaft.

Nielsen gewinnt ersten deutschen Meister-Titel
Foto: dpa

Wenige Stunden später sicherte sich der Sprehe-Angestellte Denis Nielsen mit Cashmoaker den Titel bei den Springreitern. Erst seit einem Jahr reitet Nielsen den neunjährigen Hengst. „Ich hatte Glück, dass ich ihn bekommen habe“, erklärte der Profi, der seit sieben Jahren im Gestüt Sprehe arbeitet. „Es ging bisher stetig bergauf“, sagte Nielsen: „Wenn man so ein Pferd reiten darf, dann macht das richtig Spaß.“

Nielsen nutzte die Abwesenheit einiger Stars. Der 25 Jahre alte Außenseiter aus Löningen setzte sich im Stechen mit der schnellsten fehlerfreien Runde durch und feierte seinen bisher größten Erfolg. Auf Platz zwei folgte Holger Hetzel aus Goch mit Legioner. Dritter wurde Jörg Oppermann aus Gückingen mit Che Guevara vor Christian Kukuk aus Riesenbeck mit Carinou.

Nielsen gilt als eines der großen Talente des deutschen Springsports. „Ziel ist es, oben ein bisschen rein zu schnuppern“, sagte der aus Bergisch Gladbach stammende Nielsen: „Balve war in diesem Jahr das erste große Ziel“

„Das ist ein super Junge“, lobte Paul Sprehe, auf dessen Gestüt Nielsen arbeitet. „Er hat eine tolle Einstellung und kann auch mit schwierigen Pferden umgehen“, lobt der Chef seinen erfolgreichen Angestellten.

Zuvor hatte die 28 Jahre alte Dressurreiterin Kristina Sprehe in der Kür ihren zweiten Titel innerhalb von nicht einmal 24 Stunden. „Das ist ein wahnsinnig tolles Gefühl“, schwärmte Sprehe und kündigte an. „Jetzt wird gefeiert!“ Einen Tag zuvor hatte sich die Reiterin aus dem niedersächsischen Dinklage bereits im Grand Prix Special überlegen den Sieg gesichert.

Mit ihrem Hengst Desperados erhielt Sprehe 87,275 Prozentpunkte. Platz zwei ging wie am Vortag an Isabell Werth aus Rheinberg mit Don Johnson (82,775). Dritte wurde erneut Jessica von Bredow-Werndl aus Tuntenhausen mit Unee (81,975).

Sprehe ließ sich auch von den hohen Ergebnissen der vor ihr reitenden Konkurrentinnen nicht nervös machen. „Ich habe das am Rande mitbekommen“, verriet die Reiterin. „Aber ich habe das einfach ausgeblendet.“ Für Sprehe ist es nach den beiden Siegen des Vorjahres der insgesamt vierte nationale Titel.

Die Team-Weltmeisterin dominierte die Wettbewerbe in Balve deutlich und gewann auch noch den Grand Prix, für den es aber keinen Titel gibt. „Er wurde jeden Tag kerniger“, lobte die Reiterin ihren Hengst. „Ich bin glücklich, dass er so mitgekämpft hat.“ Weil die Toppferde Totilas und Bella Rose fehlten, hatten Sprehe und ihr Hengst keine ernsthafte Konkurrenz im Kampf um den Titel.

Auch Werth war mehr als zufrieden. Wegen einer Verletzungspause musste sie auf ihr Toppferd Bella Rose verzichten und wurde mit ihrem Zweitpferd zweimal Zweite.„Das ist wirklich super. Das waren drei richtig gute Prüfungen“, sagte die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt. „Ich bin wirklich froh, dass ich zwei solche Pferde habe.“ Mit Blick auf die EM im August in Aachen plant sie das Comeback von Bella Rose in vier Wochen. Bundestrainerin Monica Theodorescu hofft, dass dann auch der seit fast einem Jahr pausierende Totilas wieder fit ist.

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