Hilberath trainiert Dressurteam bei Olympia

's-Hertogenbosch (dpa) - Der bisherige Co-Trainer Jonny Hilberath wird nach dem plötzlichen Tod von Holger Schmezer die deutschen Dressureiter bei den Olympischen Spielen betreuen.

„Ich werde das in Holgers Sinne weiterführen“, sagte Hilberath. Er werde sich den nächsten Tagen vor allem in die administrativen Dinge einarbeiten, um die sich Schmezer bisher vorrangig gekümmert habe. Der bisherige Bundestrainer war am 19. April im Alter von 65 Jahren überraschend gestorben. Die niederländische Polizei geht von einer natürlichen Todesursache aus.

Der 56 Jahre alte Hilberath aus dem niedersächsischen Abbendorf war seit drei Jahren als sogenannter Disziplintrainer der Assistent von Schmezer. Dass er die Nachfolge antrete, sei die logische und naheliegende Lösung, sagte Klaus Roeser, der Vorsitzende des Dressur-Ausschusses. „Er kennt alle Reiter, und sie kennen ihn“, sagte Roeser über Hilberath. „Dass wir mit ihm planen, ist daher klar, und er will das auch.“

Bei seinem ersten Einsatz führte Hilberath die Reiterin Helen Langehanenberg beim Weltcup-Finale zum zweiten Platz. Die 29-Jährige aus Havixbeck erhielt für ihre Kür mit Damon Hill 86,214 Prozentpunkte und musste sich nur knapp der Niederländerin Adelinde Cornelissen mit Parzival (86,250) geschlagen geben. „Das war heute endlich wieder ein guter Tag für Deutschland“, lautete Hilberaths Kommentar nach dem zweiten Platz von Langehanenberg, deren Heimtrainer Klaus Balkenhol nicht in die Niederlande mitgereist war.

„Das ist im Moment nicht einfach für ihn“, sagte Roeser über Hilberath, der mit Schmezer auch befreundet war. „Das war mehr als eine berufliche Beziehung.“ Der Co-Trainer sei besonders betroffen von Schmezers Tod. Wie es nach den Olympischen Spielen weitergeht, ist derzeit noch offen. Schmezer hatte vor zwei Monaten angekündigt, dass er als Trainer aufhören wolle.

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