Dressur-Weltcup: Langehanenberg feiert Platz zwei

's-Hertogenbosch (dpa) - Für einen kurzen Moment war die Trauer verdrängt. Zwei Tage nach dem Tod von Bundestrainer Holger Schmezer feierte die Dressurreiterin Helen Langehanenberg beim Weltcup-Finale mit dem zweiten Platz ihren bisher größten Erfolg.

Die 29-Jährige aus Havixbeck erhielt in 's-Hertogenbosch für ihre Kür mit Damon Hill 86,214 Prozentpunkte und musste sich nur knapp der Niederländerin Adelinde Cornelissen geschlagen geben, die ihren Titel erfolgreich verteidigte. Die 32-Jährige setzte sich wie im Vorjahr auf Parzival durch und siegte mit 86,250 Prozentpunkten.

„Das war einfach genial“, schwärmte Langehanenberg nach ihrem Ritt: „Ich bin total happy.“ Die 29-Jährige aus Havixbeck ritt - bis auf einen kleinen Patzer auf der Schlusslinie - eine fast makellose Kür. „Der will einfach, der kämpft immer“, lobte die Reiterin ihren zwölfjährigen Hengst.

Zufrieden war auch Isabell Werth, die am Vortag eine schwache Vorstellung geliefert hatte und nun mit El Santo (79,964) auf Rang vier kam. „Das war eine andere Liga als gestern“, kommentierte die Reiterin aus Rheinberg. „Ich bin sehr zufrieden, das war ein Schritt nach vorne“, sagte Werth: „Das war richtig gut.“ Auf Platz sieben kam Nadine Capellmann aus Würselen mit Girasol (75,625). „Da ist noch mehr drin“, kommentierte die Doppel-Weltmeisterin von 2002.

„Das war ein guter Tag nach dem Schock“, sagte Jonny Hilberath, der die drei deutschen Teilnehmerinnen nach dem plötzlichen Tod von Holger Schmezer in 's-Hertogenbosch coachte und das Team auch bei den Olympischen Spielen trainieren soll. Dies sei die logische und naheliegende Lösung, sagte Klaus Roeser, der Vorsitzende des Dressur-Ausschusses. Schmezer war am Donnerstag im Alter von 65 Jahren überraschend gestorben.

„Er kennt alle Reiter, und sie kennen ihn“, sagte Roeser über Hilberath. „Dass wir mit ihm planen, ist daher klar, und er will das auch.“ Der 56-Jährige aus dem niedersächsischen Abbendorf war seit drei Jahren als sogenannter Disziplintrainer der Assistent von Schmezer.

Bei den Springreitern hat Philipp Weishaupt die besten Chancen der vier deutschen Starter, noch aufs Treppchen zu kommen. Der 26-Jährige aus Riesenbeck liegt vor den beiden Runden am Sonntag auf Platz fünf und hat vier Punkte Rückstand. „So wie mein Pferd springt, habe ich noch Chancen“, sagte Weishaupt über seinen Hengst Monte Bellini. „Aber ich bin sicher nicht in der Rolle des Favoriten.“ Die liegt bei dem Schweizer Pius Schwizer, der vor seinem Landsmann Steve Guerdat führt.

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