Radsport-Verband sucht undichte Stelle

Aigle (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI sucht nach der Veröffentlichung von Geheimpapieren über dopingverdächtige Radprofis nach einer undichten Stelle.

Verbandspräsident Pat McQuaid erklärte in einem offenen Brief, er sei sicher, dass die Verantwortlichen bald identifiziert und dann rechtliche Schritte eingeleitet werden würden. In der Vorwoche hatte die französische Sporttageszeitung „L'Équipe“ ein von der UCI geführtes Verdachts-Ranking aller 198 Tour-de-France-Starter von 2010 veröffentlicht.

Dies sei keine Liste, die die Grade von Dopingverdacht anzeige, sondern eine Arbeitsgrundlage, die festlege, in welcher Reihenfolge Dopingtests durchgeführt werden sollten, erläuterte McQuaid. Der Ire betonte, es sei nie das Ziel der UCI gewesen, „eine Liste von Verdächtigen“ zu erstellen. Den Ärger, den die Veröffentlichung bei Fahrern und Teams ausgelöst hätte, könne er nachvollziehen. „Ich war auch wütend“, kommentierte McQuaid in dem auf der UCI-Homepage veröffentlichten Schreiben die „sehr delikate Situation“.

Zugleich verteidigte der UCI-Chef die Liste als Mittel, um im Anti-Doping-Kampf möglichst effektiv zu sein. „Ich entschuldige mich nicht für die Tatsache, dass die UCI damit fortfahren wird, jede mögliche Maßnahme zu ergreifen, um saubere Athleten zu schützen“, so McQuaid. In der Liste wurde eine Abstufung von null bis zehn Punkten vorgenommen, die einen möglichen Dopingverdacht klassifizieren soll.

Nach der Veröffentlichung hatte bereits die Welt-Doping-Agentur WADA Ermittlungen eingeleitet, um das Leck zu finden, aus dem die Informationen an die Öffentlichkeit gelangten.

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