Thema Fahrersicherheit : Martin kritisiert UCI-Chef Cookson
Bergen (dpa) - Auf dem Chefsessel des Radsport-Weltverbandes UCI haben bereits einige zweifelhafte Persönlichkeiten Platz genommen.
Der im Juni gestorbene Strippenzieher Hein Verbruggen etwa, oder dessen ebenso umtriebiger Nachfolger Pat McQuaid. Beiden wurde Kungelei mit Lance Armstrong bei dessen Doping-Machenschaften vorgeworfen.
Verglichen mit seinen Vorgängern kommt der aktuelle UCI-Präsident Brian Cookson eher blass daher. Die Zeit der großen Skandale, der großen Töne ist erst einmal vorbei. Trotzdem genießt der Brite, der sich am Donnerstag am Rande der WM in Bergen gegen seinen französischen Herausforderer David Lappartient erneut zur Wahl stellt, im Fahrerfeld mitunter nicht den besten Ruf.
So äußerte Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin scharfe Kritik an Cookson. „Die ProTour und die Rankings sind ein Chaos. Keiner blickt durch, welche Punkte man für welchen Wettkampf bekommt. Keiner hat auch wirklich ein Interesse daran, sich damit zu beschäftigen“, sagte der viermalige Zeitfahr-Weltmeister und bemängelte außerdem, dass beim Thema Sicherheit der Fahrer nichts unternommen werde. Es seien von den Fahrern viele Anregungen gemacht worden, doch es habe sich „nullkommagarnichts“ geändert. „Ich habe aktuell das Gefühl, dass wir gegen eine komplette Wand laufen“, monierte Martin.