BDR auf Kurs - Scharping: „Nur positive Ergebnisse“

Frankfurt/Main (dpa) - Rudolf Scharping lächelte zufrieden. „Nur positive Ergebnisse“, sagte der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), als er in Frankfurt am Main Bilanz für das Jahr 2014 zog.

BDR auf Kurs - Scharping: „Nur positive Ergebnisse“
Foto: dpa

Der in den Jahren 2006 bis 2011 zwischen Himmel und Hölle schwebende Verband habe den Umschwung geschafft. „Wir schreiben schwarze Zahlen“, betonte der frühere Spitzenpolitiker der SPD. Auch sportlich sei der BDR bestens aufgestellt. Jeweils Platz eins in der Nationenwertung bei der Straßen- und Bahn-WM sowie sieben Etappensiege bei der Tour de France in diesem Jahr seien der Beweis. „Wir waren 2014 so erfolgreich wie nie“, konstatierte Scharping.

Der 66-Jährige führt den BDR seit 2005. Vor einem Jahr wurde der frühere Politiker überzeugend von den Mitgliedern im Amt bestätigt, obwohl er im Vorfeld eine Kandidatur für eine dritte Amtsperiode abgelehnt hatte. Er wolle nicht allen gefallen, nur den Verband gut führen, hatte er im März 2013 erklärt. Die schlimmsten Jahre hatte der finanziell angeschlagene BDR auch durch den Gehaltsverzicht der Angestellten längst hinter sich. Seinen Anteil daran wollte Scharping nicht überbewerten. „Das sinkende Schiff vor dem Untergang bewahrt zu haben, ist aber nicht so schlecht.“

Das Doping-Problem habe der Verband im Griff, doch Fürsorge und Vorsicht seien angebracht. Die neue Generation um die herausragenden Profis John Degenkolb, André Greipel, Marcel Kittel und Tony Martin habe sich eindeutig positioniert. Den Entwurf für ein Anti-Doping-Gesetz in Deutschland begrüßte Scharping ausdrücklich. Der frühere Kanzlerkandidat mahnte das Zusammenwirken von Sportgerichtsbarkeit und staatlicher Strafverfolgung an. „Der Sport ist überfordert, wenn kriminelle Machenschaften im Spiel sind.“ Es gehe um gemeinsame Ziele. „Dafür muss man gemeinsame Instrumente finden.“

Das auf Initiative des BDR 2013 gegründete Continental-Team Rad-Net Rose Team sei eine gute Entscheidung gewesen, die Verzahnung zwischen Straße und Bahn voranzutreiben. „Da geht viel Geld rein“, erklärte Scharping. Dass der Shampoo-Hersteller Alpecin vom kommenden Jahr an als Sponsor beim Team Giant Shimano um die Sprinter Kittel und Degenkolb einsteigt, ist für Scharping sehr erfreulich. Der BDR strebt eine Kooperation an, um deutsche Fahrer unterzubringen. Die Überlegungen der ARD, künftig wieder live von der Tour de France zu berichten, könne für andere Unternehmen Anlass sein, dem Alpecin-Beispiel zu folgen.

Welt- oder Europameisterschaften im Bahnradsport nach Deutschland zu holen, gibt der BDR-Präsident als Ziel für die nächsten Jahre aus. Berlin habe mit dem Velodrom eine ideale Austragungsstätte, um die erfolgsverwöhnten deutschen Sportler zu präsentieren. „Warum soll hier nur geschwommen werden?“, fragte Scharping - ein kleiner Seitenhieb. Denn Jens Voigt konnte kürzlich den Stundenweltrekord nicht in seiner Heimatstadt fahren, weil das Velodrom für die Schwimm-EM umgebaut war und zum Training nicht zur Verfügung stand.

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