Neuers glänzende Paraden, Petersens undankbares Debüt

Neben dem Torhüter ist auch Sami Khedira der Gewinner des Spiels: Seine Autorität fehlte nach der Pause.

Manuel Neuer: Der Torwart hat den Härte-Test bestanden. Pro Halbzeit eine spektakuläre Parade, meistens sicherer Verteiler der Bälle in letzter Linie. Vereinzelt mit Unsicherheiten im Passspiel. Joshua Kimmich: Hat das Problem, immer noch mit seinem Vorgänger Philipp Lahm verglichen zu werden. Kimmichs schwache Spiele sind selten — aber häufiger als bei Lahm. Fiel gegen Österreich mit zahlreichen Fehlpässen auf. Niklas Süle: Überrascht immer wieder mit Eleganz am Ball. Eine Halbzeit lang überzeugend, konnte nach der Pause seiner Mannschaft aber auch keine Sicherheit geben. Antonio Rüdiger: Gefällt sich am besten darin, dynamisch in die Zweikämpfe zu gehen. Vergisst darüber manchmal, was er dann eigentlich mit dem Ball anstellen soll. Jonas Hector: Ist gesetzt auf der linken Seite. Bleibt das auch nach einem seiner schwächeren Länderspiele. Fand mit Leroy Sané selten zielführende Lösungen zusammen auf seiner Seite, was nicht ausschließlich an Hector lag. Ließ Martin Hinteregger beim Ausgleich zum 1:1 in seinem Rücken gewähren. Sami Khedira: Gewinner des Spiels. Muss sich der Konkurrenz Gündogans als Partner von Toni Kroos erwehren. Spielte während der ersten 45 Minuten konzentriert und schnittig. Durfte dann in der Kabine bleiben. Seine Autorität wurde in der zweiten Hälfte vermisst. Ilkay Gündogan: Verbessert im Vergleich zu dem missratenen Spiel gegen Brasilien im März. Holte sich die Bälle oft weit hinten. Tat sich dadurch schwer, offensive Akzente zu setzen. Dem Team in der zweiten Hälfte Struktur zu geben, gelang ihm nicht. Julian Brandt: Hatte die auffälligste Szene, als er in der ersten Halbzeit das mögliche 2:0 vergab. Ansonsten bemüht. Hatte mit David Alaba einen Linksverteidiger gehobener Klasse gegen sich. Und konnte ihn kaum fordern. Mesut Özil: Schlenzte nach einem Torwart-Patzer überlegt zur Führung. Mit dem Ball am Fuß immer ein ästhetisches Schauspiel. Geizt aber mit seinen Reizen. Nils Petersen (Foto: dpa): Bemüht. Bereitete Brandts Chance überlegt vor. Hielt immer mal wieder geschickt den Ball, wurde von seinen Mitspielern aber kaum unterstützt. Ein undankbares erstes Länderspiel. Könnte auch sein letztes gewesen sein. Sebastian Rudy: Kämpft noch um seinen Kaderplatz. Lieferte gegen Österreich wenig Argumente für eine Nominierung. Leon Goretzka: Einige energische Läufe mit dem Ball. Bester unter den Schwachen im zweiten Durchgang. Timo Werner: Sollte auf dem rechten Flügel Lücken reißen. Gelang ihm aber nicht. Marco Reus: Comeback nach über zwei Jahren in der Nationalmannschaft. Die wichtigste Nachricht: Er verletzte sich nicht. Julian Draxler: Sollte dem Spiel mit einem genialen Moment eine unverdiente Wendung geben. Manchmal aber ist der Fußball einfach gerecht. Mario Gomez: Hatte bei seinem Kurz-Einsatz sogar noch so etwas Ähnliches wie eine Torchance.

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