3. Liga Mutloser KFC verliert 0:3 - Mannschaft nach Spielschluss bei den Fans

Krefeld · Krefelder Fußball-Drittligist wird von schnellen Angriffen des SC Verl überrumpelt.

 Die Spieler des KFC Uerdingen stellten sich nach der Niederlage den wenigen mitgereisten Fans in Verl.

Die Spieler des KFC Uerdingen stellten sich nach der Niederlage den wenigen mitgereisten Fans in Verl.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Nach der dritten Niederlage in Folge hängt der Fußball-Drittligist KFC Uerdingen im Tabellenkeller fest. Vor allem im Defensivverhalten präsentierten sich die Krefelder gegen den SC Verl schwach. Mael Corboz, Sascha Korb und Lars Ritzka erzielten die Treffer zum 3:0 für die Westfalen. „Die Enttäuschung ist riesengroß“, sagte Interimstrainer Stefan Reisinger. „Die Abstände waren zu groß, dazu kamen individuelle Fehler und fehlendes Selbstvertrauen“, urteilte der 39-Jährige über die Leistung vor allem in Hälfte eins. „Wir hatten eine überragende Trainingswoche. Ich hätte nie gedacht, dass wir so ins Spiel gehen“, sagte Kapitän Assani Lukimya.   

Der Mann des Spiels

Er ist mit seinen 34 Jahren immer noch ein Unruhestifter: Verls Zlatko Janjic war an vielen Angriffsaktionen beteiligt, gab zwei Vorlagen zum 1:0 und 3:0 und traf selbst kurz vor Schluss noch den Pfosten. 

Die Szene des Spiels

Diese Szenerie hatten viele, Fußballer und Fans, wohl schon aus ihrem Gedächtnis gestrichen. Eine Mannschaft, die nach Spielschluss dem eigenen Anhang Rede und Antwort stehen muss. So geschehen in Verl, wo rund 25 Anhänger des KFC die Partie über 90 Minuten vor dem Stadion miterlebten und ihr Team lautstark unterstützten.

Der Aufreger des Spiels

Nach nur 34 Minuten war der Arbeitstag für Haktab Traoré wieder beendet. Mit Fouls behalfen sich die Uerdinger Ende des zweiten Durchgangs, um ihre Gegenspieler zu stoppen. Eines davon bescherte dem Rechtsverteidiger die Gelb-Rote Karte.

Die Chronik des Spiels

„Der Fokus liegt auf dem Spiel“, sagte Stefan Reisinger vor Anpfiff im TV-Gespräch auf die Frage, wie es mit ihm und der Übergangsregelung weitergehe. Die Aufmerksamkeit gelte der Gegenwart, nicht der Zukunft, sollte das heißen. Peter van Ooijen, Gustav Marcussen und Muhammed Kiprit rückten in die Startelf. Haktab Traoré, Fridolin Wagner und Kolja Pusch wurden dafür nicht aufgestellt. Eine Gruppe KFC-Fans war der Mannschaft nach Verl nachgereist, feuerte das Team von außerhalb der Stadionzäune lautstark an. So klangen ungewohnte Chöre durch das kleine Rund, die man seit über einem Jahr nicht mehr vernommen hatte, seit die Zuschauer aus den Stadien verbannt wurden. Warum die Westfalen zu den offensiv stärksten Mannschaften der Liga gehören, zeigte sich schon in der Anfangsphase. Der Aufsteiger nahm das Spiel an sich und lancierte einige Attacken in Richtung des Tores von Lukas Königshofer. Auf Krefelder Seite schlichen sich Missverständnisse ein. Nach 17 Minuten war es geschehen. Mael Corboz traf zum 1:0 für die Gastgeber, die gefährlich blieben. Slatko Janjic mit der Riesenchance auf 2:0, doch vergeben.  Bei den schnell vorgetragenen Angriffen sahen die Uerdinger in der Rückwärtsbewegung nicht gut aus. Vorne erkannte man alte Muster: gefälliges Spiel bis zum Strafraum, dann aber mit geringer Durchschlagskraft. Defensiv aber waren die Uerdinger nicht auf der Höhe. Ein langer Querpass und Sascha Korb war frei vor Königshofer: 2:0. Das 3:0 war möglich, doch Kasim Rabihic zirkelte den Ball am Tor vorbei. Die Uerdinger liefen nur noch hinterher, gingen angeschlagen in die Halbzeitpause. Das 0:2 fiel schmeichelhaft aus. Die beste Krefelder Chance bis dahin vergab der eingewechselte Kolja Pusch nach Zuspiel Wagners (63.). Die anfängliche Überlegenheit der Uerdinger ließ ab Mitte der zweiten Hälfte nach. Die Uhr tickte herunter. Es kam noch schlimmer. Fehlpass Wagner, Gegenstoß, Lars Ritzka nahm Maß und traf zum 3:0. 

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