Wetterlotterie: Verfolger vorneweg - Vettel nur 10.

Spa-Francorchamps (dpa) - Die Verfolger haben sich für den nächsten Angriff auf Formel-1-Spitzenreiter Sebastian Vettel warm gefahren.

Zum Auftakt der befürchteten Wetterlotterie eroberten die Vettel-Jäger Mark Webber, Fernando Alonso im Ferrari sowie Jenson Button und Lewis Hamilton jeweils im McLaren die ersten vier Plätze. Webber-Teamkollege Vettel kam bei der Endabrechnung des Freitagstrainings zum Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps im Red Bull lediglich auf den zehnten Rang. „Wenig Erkenntnisse bei dem Wetter“, bilanzierte Vettel und gab schon mal die Devise für die Qualifikation aus: „Nicht versuchen, zu viel zu pokern.“

Letztlich einen Platz hinter dem Heppenheimer reihte sich nach Bestzeit im ersten Training Rekordweltmeister Michael Schumacher ein. „Hier hat sich viel in den vergangenen zwanzig Jahren verändert, das Wetter aber nicht“, meinte Schumacher. Der 42 Jahre alte Kerpener hatte die erste Session für sich entschieden - dem einsetzenden Regen sei Dank. Mit goldenem Helm wegen des 20. Jahrestags seines Formel-1-Debüts auf dem Berg- und Talkurs in den Ardennen profitierte Schumacher in 1:54,355 Minuten ebenso wie sein zweitplatzierter Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg von frühen schnellen Runden.

„Es ist schwer, ein paar Runden am Stück zu kriegen. Auf einer Strecke, die sich ständig ändert, ist es schwer, in den Rhythmus zu kommen und daraus etwas zu lesen. Typisch Spa“, meinte Vettel, der zudem auf harten Reifen unterwegs war, die bei solchen Bedingungen noch schwerer auf die nötige Temperatur zu bringen sind. Die Vorhersagen fürs Wochenende verheißen allerdings kaum Besserung. „Es ist alles drin: Vom Sonnenschein bis zum Donnerwetter“, sagte Vettel.

Mit über acht Sekunden mehr auf dem Konto wurde Button im ersten Training Dritter, Vettel schaffte es auf den vierten Rang - mit über neun Sekunden hinter Schumacher. Auch im zweiten Training wechselten die Bedingungen andauernd. Nachdem Webber in 1:50,321 Minuten die Tagesbestzeit auf dem mit 7,004 Kilometern längsten Kurs im Rennkalender aufgestellt hatte, fing es erneut an zu regnen. Die Fahrer verharrten erstmal in der Box. Für Topzeiten war die Strecke einfach zu nass. So blieb Alonso mit 0,140 Sekunden Rückstand Zweiter. Button und Hamilton waren rund eine halbe Sekunde langsamer als Webber, der in der WM-Wertung Zweiter hinter Vettel ist.

Der Australier hat 85 Punkte weniger als der 24 Jahre alte Titelverteidiger aus Heppenheim. Hamilton ist Dritter mit 88 Zählern Rückstand, Alonso Vierter mit 89 Punkten weniger als Vettel nach 11 von 19 WM-Läufen. Button, der sich mit einem Sieg zuletzt in Ungarn vor der vierwöchigen Sommerpause zurückgemeldet hatte, weist als Fünfter bereits 100 Punkte Rückstand auf.

Auch die weiteren deutschen Piloten hatten mit den Bedingungen zur Einstimmung auf das Belgien-Rennen an diesem Sonntag mehr oder weniger zu kämpfen. Der Wiesbadener Rosberg kam nach Rang zwei im ersten Teil auf den sechsten Platz. Adrian Sutil aus Gräfelfing durfte nur im ersten Training ran und wurde im Force India Sechster. Timo Glock aus Wersau belegte im Marussia Virgin die Plätze 17 und 19.

Dem für Nick Heidfeld von Lotus Renault ins Cockpit beorderten Bruno Senna missglückte unterdessen der Einstand gründlich. Der Brasilianer kam im ersten Training von der Strecke ab und landete mit dem Heck seines Wagens in den Reifenstapeln. Er musste zu Fuß zurück in die Box. „Da gab es keine Schadenfreude bei mir“, sagte Heidfeld. Im zweiten Durchgang wurde Senna 17.

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