Vom Test zur Heim-Sause: Vettel-Fete geht weiter

Abu Dhabi (dpa) - Die Testpflicht hat Sebastian Vettel erfüllt, jetzt kann die Partytour des neuen Formel-1-Champions weitergehen. Der Red-Bull-Pilot drehte bei den Reifentests in Abu Dhabi seine letzten Runden des Jahres im Weltmeister-Auto.

Gebremst von einem erneuten Reifenschaden, fuhr der Deutsche auf Rang drei. „Das waren zwei arbeitsreiche Tage“, meinte der sichtlich erschöpfte Vettel nach den Probefahrten auf den neuen Pirelli-Pneus. Schnellster war Fernando Alonso im Ferrari. Sechs Tage zuvor hatte der Spanier an gleicher Stelle noch Vettel im dramatischen Saisonfinale den Titel überlassen müssen. Die zweitbeste Zeit auf dem Yas Marina Circuit gelang Michael Schumacher im Mercedes. Virgin- Pilot Timo Glock war als 15. der langsamste Fahrer des Tages. „Es ist immer noch eine Menge zu tun, aber es war besser, als viele erwartet hatten“, bilanzierte Vettel nach der Reifenprobe.

Danach verließ der jüngste Weltmeister der Geschichte das Wüsten-Emirat und machte sich auf den Weg in Richtung Heppenheim. Seine hessische Heimatstadt will dem 23-Jährigen am 21. November einen rauschenden Empfang bereiten. Schon im Juli hatten mehr als 100 000 Begeisterte die Straßen des 25 000-Einwohner-Ortes gesäumt, als Vettel zu seinem „Home Run“ im Formel-1-Boliden lud. Auch diesmal erwartet die Stadt tausende Vettel-Fans.

Für den müden Weltmeister ist der Boxenstopp in der Heimat jedoch nur Zwischenstation. An Urlaub ist vorerst nicht zu denken. „Vielleicht Mitte Dezember“, sagte er in Abu Dhabi. Bereits am 22. November spielt Vettel im spanischen Cartagena Fahrlehrer für Sponsor BMW. Ende der Woche startet er dann beim Race of Champions in Düsseldorf und will an der Seite von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher den Titel beim Nations Cup verteidigen.

Ernsthafte Runden im Formel-1-Rennwagen wird Vettel erst Anfang Februar wieder drehen, wenn bei den Testfahrten in Valencia die letzte Phase der Saison-Vorbereitung beginnt. Die Probefahrten mit den neuen Pirelli-Pneus sollten allen Teams aber schon als wertvolle Daten-Grundlage für die weitere Entwicklung ihrer Autos dienen. Der italienische Hersteller löst im kommenden Jahr Bridgestone als Exklusiv-Lieferant der Königsklasse ab.

Vettel lobte zwar die neuen Reifen, hatte allerdings auch gleich zwei Pannen zu beklagen. In beiden Fällen waren nach Angaben von Pirelli wohl Teile auf der Strecke schuld an den Reifenschäden. „Das hat uns etwas Zeit gekostet. Ich wäre gern noch mehr Runden gefahren“, sagte Vettel. Beim Feiern dürfte ihn so schnell vorerst keiner stoppen.

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