Hülkenberg hofft auf Cockpit bei Force India

Dortmund (dpa) - Nico Hülkenberg hofft weiter auf ein Formel-1-Cockpit bei Force India. Im Notfall würde der 23 Jahre alte Rennfahrer aus Emmerich aber auch einen Vertrag als Testfahrer bei einem Rennstall unterschreiben.

„Ich selbst weiß nicht, wie es für mich weitergeht“, sagte Hülkenberg bei einem Pressetermin in Dortmund. „Ich muss mich leider in Geduld üben.“ Williams hatte nach nur einer Saison den Vertrag mit dem ehemaligen GP2-Champion trotz überzeugender Leistungen mit einer Pole-Position als Krönung nicht verlängert. Die Briten verpflichteten stattdessen für 2011 Pastor Maldonado aus Venezuela, der mehrere Millionen Euro an Sponsoren-Mitgift mitbringt. „Das war für mich enttäuschend und bitter, aber es hat sich schon länger abgezeichnet“, sagte der Rheinländer. „Ich kann mir aber nicht vorwerfen, Fehler gemacht zu haben.“

Hülkenbergs Zukunft als Stammfahrer in der Königsklasse ist angesichts der großen und teilweise zahlungskräftigen Konkurrenz äußerst fraglich. „Mein einziger Verhandlungspartner ist Force India“, sagte er. „Aber da wollen ja alle hin.“ Beim Team des indischen Milliardär Vijay Mallya ist für die kommende Grand-Prix-Saison Adrian Sutil (Gräfelfing) praktisch gesetzt und muss wohl nur noch unterschreiben. Der Italiener Vitantonio Liuzzi muss um seinen Platz bangen.

Angesichts der riesigen Nachfrage kann sich Mallya mit seiner Entscheidung Zeit lassen. „Vijay könnte jede Minute anrufen, vielleicht meldet er sich aber auch erst nach Weihnachten“, wies Hülkenberg auf die nervtötende Warterei hin. Er habe kein Gefühl, wann etwas passiere. Mit seinem Landsmann Sutil als Teamkollegen könnte der WM-14. gut leben: „Wir sind beide erwachsen genug, um miteinander vernünftig umzugehen.

Hülkenberg ist Realist genug, um sich auch mit Alternativen zu beschäftigen. „Ein Vertrag als Testpilot wäre eine Option“, sagte er. Nur den Wechsel in eine ausländische Serie schloss er aus. Auf ChampCar-Ovalrennen habe er keine Lust.

Äußerst unterschiedlich stufte Hülkenberg auf der Highway Kart Racing Kartbahn das Abschneiden seiner beiden prominenten deutschen Grand-Prix-Kollegen ein. „Ich gönne es ihm“, sagte er zu Sebastian Vettels erstem Weltmeistertitel. „Er ist ein Super-Typ, der auf dem Boden geblieben ist.“ Zum bescheidenen Abschneiden von Rekord- Champion Michael Schumacher nach drei Jahren Pause meinte der Nachwuchsmann nur: „Er hat es sich offenbar einfacher vorgestellt.“

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