Vettels Bauprojekt umstritten: Bürgerentscheid

Kemmental (dpa) - In Sebastian Vettels Schweizer Wahlheimat Kemmental entscheiden die Bürger über ein umstrittenes Bauprojekt des Formel-1-Weltmeisters. Der 23 Jahre alte Rennfahrer will auf seinem Anwesen „Neumüli“ im Kanton Thurgau ein 20 x 6 Meter großes Schwimmbecken und einen Tennisplatz bauen.

Sowohl die Stiftung Landschaftsschutz als auch der WWF Thurgau Bodensee haben dagegen Widerspruch eingelegt. Ein Teil der Anlage liegt in einer Landschaftsschutzzone. Vettel hatte das alte Bauernhaus mit Weiher in der Nähe der deutschen Grenze bei Konstanz 2009 erworben.

Um ihrem prominenten Bürger dennoch seinen Wunsch zu erfüllen, hat die Gemeindeverwaltung Kemmental den Zonenplan geändert und die Landschaftsschutzzone zur „Sonderzone für Freizeitanlagen“ erklärt. Der Gemeinderat hat der Zonenänderung bereits zugestimmt. Mit Vettels Promistatus habe das jedoch nichts zu tun, wehrte sich Manuel Puga vom zuständigen Bauamt Kemmental gegen entsprechende Vorwürfe von Umweltschützern.

Vettels Chancen stehen offenbar nicht schlecht. Raimund Rodewald, Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, fürchtet: „Mit dem WM-Titel im Rücken wird ihm die Gemeinde sicher das Geschenk machen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort